«Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in den Händen jener, die bereit sind, sich kontinuierlich weiterzubilden und ihre Betriebe nachhaltig zu führen», erklärte Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands, in seiner Eröffnungsrede bei der diesjährigen Diplomfeier in Sursee. Mit diesen Worten brachte er nicht nur die Bedeutung der Aus- und Weiterbildung für die Landwirtschaft auf den Punkt, sondern unterstrich auch die Verantwortung, die auf den Schultern der frischgebackenen Absolventinnen und Absolventen, der Meisterlandwirtinnen und Meisterlandwirte, ruht.

In Sursee herrschte festliche Stimmung, als 20 Meisterlandwirtinnen, 120 Meisterlandwirte und vier diplomierte Bäuerinnen ihre Abschlussdiplome entgegennahmen. Diese Diplome stehen nicht nur für den erfolgreichen Abschluss einer anspruchsvollen Weiterbildung, sondern auch für das Engagement und den Einsatz, den die Absolventinnen und Absolventen in den letzten Jahren gezeigt haben. Markus Ritter betonte in seiner Rede, dass die Absolventen nicht nur in der Lage seien, die täglichen Herausforderungen auf dem Hof zu meistern, sondern auch die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft aktiv mitzugestalten.

Zwei Etappen zur Meisterschaft

Der Weg zu diesen begehrten Diplomen ist kein leichter. Die Ausbildung, die in zwei Etappen gegliedert ist, verlangt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel ab.

  1. Berufsprüfung: In der ersten Etappe, die mit der Berufsprüfung endet, erlangen die Absolventinnen und Absolventen den Eidgenössischen Fachausweis. Dieser befähigt sie, einen landwirtschaftlichen Betrieb operativ zu planen und effizient zu bewirtschaften. «Mit dem Fachausweis in der Hand können diese jungen Führungskräfte nun nicht nur selbstständig arbeiten, sondern auch die nächste Generation von Landwirtinnen und Landwirten ausbilden,» erläuterte Ritter.
  2. Höhere Fachprüfung: Die zweite Etappe, die mit der höheren Fachprüfung abgeschlossen wird, richtet sich an Unternehmerinnen und Unternehmer in der Landwirtschaft. Mit dem Eidgenössischen Diplom in der Tasche sind sie in der Lage, ihre Betriebe sowohl strategisch als auch operativ zu leiten. Markus Ritter betonte, dass diese Absolventinnen und Absolventen die Kompetenz erworben haben, ihre Betriebe nachhaltig weiterzuentwickeln, ihre Mitarbeitenden optimal einzusetzen und ihre Produktion marktorientiert auszurichten.

Herausragende Leistungen gewürdigt

[IMG 2] Auch in diesem Jahr wurden die besten Absolventinnen und Absolventen für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Brigitte Koster aus Appenzell zeigte mit der Note 5.9, dass sie zu den Besten ihres Jahrgangs gehört, und Michael Frauenfelder aus Henggart ZH stand ihr mit einer 5.8 in nichts nach. Marie-Louise Koller aus dem Kanton Luzern erzielte mit einer 5.3 die beste Note unter den Bäuerinnen. «Diese Leistungen zeigen, dass in unserer Landwirtschaft nicht nur hart gearbeitet wird, sondern auch höchste fachliche Kompetenz vorhanden ist,» sagte Ritter. Die Schweizer Agrarmedien AG, die auch Herausgeberin der BauernZeitung ist, vergab unter Anwesenheit von Verwaltungsratspräsident und Meisterlandwirt Markus Aebi aus Hellsau BE drei Spezialpreise.

Enge Zusammenarbeit für eine zukunftsorientierte Ausbildung

Die landwirtschaftliche Ausbildung in der Schweiz geniesst hohes Ansehen und das nicht ohne Grund. Die Betriebsleiterausbildung wird an den kantonalen landwirtschaftlichen Bildungszentren durchgeführt und vom Geschäftsbereich Agriprof des Schweizer Bauernverbands koordiniert. «Diese enge Zusammenarbeit zwischen dem Berufsverband und den Bildungsanbietern ist essenziell, um sicherzustellen, dass unsere Aus- und Weiterbildung auf höchstem Niveau bleibt und sich an den Bedürfnissen der Praxis orientiert,» hob Markus Ritter in seiner Ansprache hervor. [IMG 3]

Die hohe Ausbildungsqualität in der Schweiz ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der landwirtschaftlichen Betriebe. Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten ist es, eine moderne, praxisnahe und zukunftsorientierte Ausbildung zu gewährleisten, die den Herausforderungen von heute und morgen gerecht wird. Markus Ritter machte deutlich, dass die Absolventinnen und Absolventen dank dieser Ausbildung bestens gerüstet sind, um die Schweizer Landwirtschaft erfolgreich in die Zukunft zu führen.

Zum Abschluss seiner Rede gratulierte er den Absolventinnen und Absolventen und gab ihnen einen letzten Ratschlag mit auf den Weg: «Ihr habt gezeigt, dass ihr bereit seid, Verantwortung zu übernehmen. Nutzt eure Fähigkeiten und euer Wissen, um die Landwirtschaft in der Schweiz weiter voranzubringen und für kommende Generationen zu erhalten.»

Anne Challandes überbringt Glückwünsche des SBLV

«Es ist eine riesige Freude, heute hier zu sein und Ihnen die Glückwünsche des SBLV zu überbringen», begann Anne Challandes, Präsidentin des Schweizer Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SBLV), ihre Rede bei der Diplomfeier. Auch sie zeigte sich tief beeindruckt von den Leistungen der Absolventinnen und Absolventen und hob hervor, wie wichtig deren Beitrag für die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft ist.

Challandes betonte, dass die Absolventinnen und Absolventen durch ihre Ausbildung nun über eine umfassende «Toolbox» verfügen, die ihnen hilft, ihre Ziele zu definieren, fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Zukunft erfolgreich zu planen. Doch sie machte auch deutlich, dass das Lernen nach dem Abschluss nicht aufhört. «Mit Ihrem Abschluss hört das lebenslange Lernen nicht auf. Deshalb rufe ich Sie dazu auf, neugierig und interessiert zu bleiben. Sie, wir, alle können jeden Tag neue Dinge lernen, und das ist auch das, was das Leben interessant macht.»

In ihren weiteren Ausführungen sprach Challandes die zahlreichen Herausforderungen an, vor denen die jungen Landwirtinnen und Landwirte stehen. Eine der grössten sei es, eine nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben. «Das bedeutet, qualitativ hochwertige Lebensmittel in einer Menge zu produzieren, die zur Versorgung der Bevölkerung beiträgt und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen schont», erläuterte sie. Dabei sei es ebenso wichtig, ein Einkommen zu erwirtschaften, das nicht nur den Betrieb, sondern auch die Mitarbeitenden und die Familie absichert.

Herausforderungen und Chancen in der Landwirtschaft

[IMG 4] Die Herausforderungen, denen sich die Absolventinnen und Absolventen in ihrer beruflichen Zukunft stellen müssen, sind vielfältig und anspruchsvoll. Neben der Sicherstellung einer nachhaltigen Produktion und der Schonung der natürlichen Ressourcen betonte Challandes die Notwendigkeit, sich den Veränderungen in der Agrarpolitik und den klimatischen Bedingungen anzupassen. «Es gibt Herausforderungen, aber auch Chancen», sagte sie und verwies auf die Möglichkeiten, die sich den jungen Unternehmerinnen und Unternehmern bieten, ihre neu erworbenen Kenntnisse einzusetzen und den Betrieb strategisch zu führen.

Ein weiteres Thema, das Challandes ansprach, war die Bedeutung der landwirtschaftlichen Organisationen, die den jungen Landwirtinnen und Landwirten Unterstützung und Begleitung bieten. Besonders hob sie die Rolle des SBLV hervor: «Der SBLV behandelt viele Themen, die mit denen des SBV identisch sind, befasst sich aber auch besonders mit Fragen, die Frauen im Allgemeinen, aber auch Frauen in der Landwirtschaft betreffen.» Sie ermutigte die Absolventinnen, sich in diesen Organisationen zu engagieren und die Angebote des SBLV zu nutzen.

In einem eindringlichen Appell rief Challandes die Absolventinnen und Absolventen dazu auf, neugierig zu bleiben und sich kontinuierlich weiterzubilden. Sie betonte, dass diese fortwährende Bereitschaft zu lernen und sich weiterzuentwickeln nicht nur beruflich, sondern auch persönlich bereichernd sei.

Eine Zukunft voller Möglichkeiten

Markus Ritter wie auch Anne Challandes machten in ihren Ansprachen klar, dass die 144 Diplomanden die Zukunft der Schweizer Landwiortschaft darstellen. Sie seien die Gestalter von morgen, die mit ihrem Wissen, ihrem Können und ihrer Leidenschaft die Schweizer Landwirtschaft in eine erfolgreiche Zukunft führten.