Wie wichtig die sichere Versorgung mit Lebensmitteln und die Rolle der bäuerlichen Landwirtschaft auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft sei, hat die jüngste Zeit aus Sicht von Uniterre bewiesen. Heute werde diese bäuerliche Landwirtschaft aber aufgerieben: Zwischen dem Ziel «einiger wirtschaftlicher Akteure auf einem zunehmend globalisierten Markt», unter permanentem Druck und wachsenden Nachhaltigkeits-Ansprüchen der Gesellschaft. Man lehne eine Verschiebung dieses offensichtlichen Konflikts in der Konsultation zum landwirtschaftlichen Verordnungspaket an, schreibt Uniterre.
Importe zu begünstigen, geht gar nicht
Ein grosser Dorn im Auge ist Uniterre gemäss Mitteilung die vorgeschlagene Lockerung des Zollschutzes für Butter durch eine Senkung der Mindestpackungsgröße von 25 auf 10 kg. Das sei inakzeptabel in einer Zeit, da der Milchpreis für Produzenten «beschämend» tief sei. Man könne keine Vorschläge akzeptieren, die Importe auf Kosten der einheimischen bäuerlichen Produktion bevorzugen.
Verkäsungszulage nicht senken
Die Höhe der Verkäsungszulage sei im Landwirtschaftsgesetz festgelegt und es sei daher unzulässig, diese Prämie nun durch eine Verordnung zu ändern. Uniterre lehnt eine Senkung der Verläsungszuage ab und fordert eine Verschärfung der Kriterien für deren Gewährung auf verarbeitete Milch.
Hingegen findet die direkte Prämien-Auszahlung an die Produzenten die Zustimmung der Bauerngewerkschaft.
Zwei Anträge zum Milchmarkt im Parlament
Uniterre spricht sich für zwei Anträge im Parlament aus:
- «Verlässlichkeit des Standardvertrags der Branchenorganisation Milch»: Dieser Vorschlag sei bereits von beiden Kammern angenommen worden und müsse schnellstmöglich umgesetzt werden.
- «Milchpreisstützung so ändern, dass die Zulage für verkäste Milch nur noch auf Milchmengen gewährt wird, für die mindestens der Preis des A-Segments bezahlt wurde»
Direktzahlungen nicht zur Bestrafung
Im Bezug auf Direktzahlungen hält die Bauerngewerkschaft fest, diese seien als Bezahlung für durch die Landwirtschaft erbrachten Leistungen gedacht. Sie als Instrument der Bestrafung einzusetzen, sei nicht Sinn der Sache – dazu gebe es andere rechtliche Massnahmen.
Weiter betont Uniterre, Beratung und Forschung würden für den Weg zu einer nachhaltigen, resilienten und gerechten Landwirtschaft wie auch einem ebensolchen Ernährungssystem eine wichtige Rolle spielen.