«Die ganze Geschichte mit dem Schwand ist keine einfache Sache», meint Hans Jörg Rüegsegger, Präsident des Berner Bauern Verbands, knappe zwei Wochen nachdem der Konkurs der Bio Schwand AG bekannt wurde. Sein Verband publizierte eine Mitteilung zur Affäre, in der dem Berner Regierungsrat zumindest eine Teilschuld zugewiesen wird.
Rüegsegger sieht die Kantonsregierung in der Pflicht
«Davon hat sich Regierungsrat Christoph Neuhaus angesprochen gefühlt, aber das Ganze betrifft nicht ihn, sondern vielmehr die Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion (WEU) des Kantons», stellt Rüegsegger klar. Der Ball liege im Feld der WEU, genauer in dem ihr angegliederten Amt für Landwirtschaft und Natur (Lanat). Nun gelte es, so rasch als möglich für klare Verhältnisse zu sorgen.
Der Berner Bauern Verband sei nicht in die Affäre rund um die Bio Schwand AG involviert, erklärt Rüegsegger auf Anfrage der BauernZeitung. Der Verband bedauere aber die Entwicklungen in Münsingen, denn neben der Geschichte und Tradition am Schwand habe es durchaus einige sehr erfolgreiche Projekte gegeben.
«Jetzt rasch handeln»
Auf die Frage nach der Zukunft des Schwands weiss auch Rüegsegger im Moment keine Antwort. Der Berner Bauern Verband befinde sich im Gespräch mit den involvierten Parteien, sagt Rüegsegger und betont, dass sein Verband die Rolle der landwirtschaftlichen Ausbildung als zentral erachte. Deshalb wolle man sich unbedingt dafür einsetzen, dass der Ausbildungsstandort Schwand erhalten bleibe. Im selben Atemzug weist der höchste Berner Bauer darauf hin, dass beispielsweise der Schweinestall am Inforama-Standort Rütti und der Rindviehstall Hondrich nicht mehr den Anforderungen einer modernen Ausbildung gerecht würden.
In punkto Schwand sieht Rüegsegger rasches Handeln geboten: «Wir müssen den ‹Härdöpfu› jetzt anfassen, wo er noch heiss ist.» Auch wenn Fehler gemacht worden seien, sehe der Berner Bauern Verband das grosse Potenzial des Standorts. «Darum wollen wir die Bio-Ausbildung weiterhin auf dem Schwand stattfinden lassen.»