Jasmin Burkard, Lehrgangsverantwortliche der Betriebsleiterschule Arenenberg, freute sich als Mitorganisatorin, dass die Auszubildenden rege Gebrauch machten vom Informationsangebot über die Mittagszeit. «Auch die Land- und Ernährungswirtschaft in der Ostschweiz braucht Agronomen FH (Bachelor Science). Deshalb ist für uns die Tischmesse am Arenenberg eine wichtige Plattform, um auf dieses Studium mit Perspektiven aufmerksam zu machen», sagte Corina Blöchlinger von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL).
Studium oder Ausland?
Laut Blöchlinger hätten die jungen Frauen und Männer, welche sich für ein Studium interessieren und an den Stand kommen, in der Regel bereits schon klare Vorstellungen zu ihrer beruflichen Laufbahn und Karriereplanung.
Manche der Auszubildenden zieht es jedoch nach der Lehre zuerst ins Ausland: «Der Nachholbedarf für Auslandsaufenthalte ist gross. Für den Frühling 2023 sind wir fast ausgebucht», sagte Christian Brandenburger von der Agroverde GmbH. In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen organisieren er und sein Team Auslandspraktika von drei bis 18 Monaten in Landwirtschaft, Garten- und Weinbau.
«Auslandserfahrungen werden heute vermehrt als ein wichtiger Bestandteil einer fortschrittlichen Weiterbildung erachtet. Ein Auslandspraktikum ist für viele junge Berufsleute erstrebenswert, weil sie dort völlig andere betriebliche und flächenmässige Dimensionen kennenlernen.» Die Anbieter regeln mit den Partnerorganisationen die dafür nötigen Einreise- und Visaformalitäten, Versicherung, Arbeitsvertrag und vieles mehr. Und sie übernehmen die Auswahl einer Gastfamilie, welche auch den Vorstellungen des Praktikanten entspricht.
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Fachkräfte sind gesucht
Auch für Joe Santo von Santokom.ch (Lohnbetrieb, Kompostierung und Bio-Landwirtschaft) ist die Tischmesse ein wichtiger Termin. Hier kann er angehende Landwirtinnen und Landwirte auf Bodenproben.ch und Humusaufbauprogramme aufmerksam machen.
«Auf meinem Betrieb absolvieren jeweils zwei Lehrlinge die Ausbildung zum Landwirt/-in EFZ. Sie wachsen mit der Digitalisierung auf und informieren sich über Technikanwendungen auf Social Media. Ich denke, da kommen auf die Betriebe noch Herausforderungen zu, damit wir etwas Älteren da noch mithalten können», meinte Santo.
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Temporär oder Betriebshelfer
[IMG 4]Auf die Frage «Was mache ich nach der Lehre?» kann ein Temporäreinsatz die Antwort sein. Die Bau + Agro Personal AG ist einer jener Aussteller, die jedes Jahr an der Tischmesse präsent sind. Generell seien Landwirte in der Lebensmittel-, Bau- und Handwerksbranche gefragte Leute.
Der Maschinenring Ostschweiz informierte über die Möglichkeiten als Betriebshelfer. Bei diesen Einsätzen können junge Berufsleute verschiedene Betriebe und Betriebsführungsstile kennenlernen.
Auch am Stand des Verbands Thurgauer Landwirtschaft wurde auf die vielen Berufswege aufmerksam gemacht. Fachkräfte sind weiterhin gesucht.[IMG 5]