Schon länger ist bekannt, dass das Agrarmuseum im neuen markanten Holzbau auf dem Burgrain, der als Logistikzentrum für die regionale Bio-Vermarktungsplattform RegioFair dient, im Obergeschoss zusätzlichen Ausstellungsraum bekommt. An der kürzlichen Generalversammlung des Museumsvereins wurde nun detaillierter informiert.
«Gesunde Ernährung und Lebensmittel.»
Helen Kaufmann, Agrarmuseum, über Inhalte.
Auf 1800 Quadratmetern Komplexes verständlich machen
Das Museum, wo in erster Linie alte Maschinen und Gerätschaften gezeigt werden, ist in die Jahre gekommen. Es fehlt an Erlebbarem und dem Einbezug digitaler Hilfsmittel. Nun stehe man vor einem «Quantensprung», sagte Max Eichenberger, Präsident der Stiftung Schweizerisches Agrarmuseum. Auf einer Grundfläche von 30 mal 60 Metern werde eine Themenvielfalt über Landwirtschaft, Natur und Ernährung in grosszügiger und didaktisch geschickter Art dargestellt. Mit der Agentur «Hof 3» wird eine Szenografie umgesetzt, welche mit thematischen Brennpunkt-Stationen der Besucherschaft die komplexen Zusammenhänge verständlich visuell wie digital erlebbar machen soll.
Im Frühsommer 2021 kommt das Freigelände dazu
Ebenfalls soll das Freigelände zwischen Museum und benachbarter «Agrovision» unter dem Aspekt der Biodiversität mit diversen Kulturen und natürlichen Anpflanzungen zu Schulungs- und Demonstrationszwecken ausgestaltet werden. Museums-Vereinspräsident Walter Haas rechnet mit der Eröffnung im Frühsommer 2021, wie er auf Nachfrage sagte. Sein Verein kümmert sich in erster Linie um die Mittelbeschaffung. «Die Zielgruppen Konsumenten und Schuljugend sollen in- und outdoor mit speziellen Themenprogrammen für den Umgang mit Lebensmitteln sensibilisiert und ihr Verantwortungsbewusstsein gestärkt werden», hiess es bei der Projektvorstellung weiter. Geplant sei unter anderem eine grossräumige Schulküche für praktische Demonstrationen und Kurse. Helen Kaufmann, neue wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Teilpensum, erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Luzern neue Schulprogramme und Erlebnismodule, welche im künftigen Agrarmuseum angeboten werden. «Die Sensibilisierung für gesunde Ernährung und für die natürlichen Zusammenhänge rund um Lebensmittel ist eines der grossen Kommunikationsziele», betonte die Schulpädagogin Kaufmann. Auch starke Alltagsbezüge seien überaus wichtig.
Mittelbeschaffung läuft
Zur Finanzierung des rund 2,8 Mio Fr. teuren Museumsprojektes, ohne Kosten des Hauptgebäudes, werden noch wesentliche finanzielle Unterstützungen nötig sein. Deshalb ist bereits eine breit angelegte Mittelbeschaffung, geleitet von Viktor Amrhyn, angelaufen. Sehr willkommen seien weiterhin treue und vor allem auch zahlreiche neue Vereinsmitglieder (Jahresbeitrag 35 Franken) und Gönnerschaften etwa im Club «Freunde Agrarmuseum». Dort kostet der Jahresbeitrag 250 Franken. ah/aem