Auf den Start von Woche 28 wurde es endlich Sommer, zumindest für kurze Zeit. Darüber freut sich Marc Peter, Landwirt aus Wiesendangen. Er hofft, dass es so bleibt. «Wir möchten endlich die Gerste fertig dreschen», sagt er.

Hochbetrieb herrschte Anfang dieser Woche an den Sammelstellen, so auch bei der Genossenschaft Getreidesammelstelle Thalheim, wo Marc Peter Präsident ist.

Tiefe Hektolitergewichte

«Im vergangenen Jahr nahm die Sammelstelle 6480 t Gerste entgegen. Das wird in diesem Jahr deutlich weniger sein», sagt Marc Peter. 2023 konnte er die Gerste mit einem Hektolitergewicht von 68 kg/hl abliefern. «Dieses Jahr waren es 62 kg/hl. Damit muss ich zufrieden sein», sagt er. Er weiss, dass viele Posten noch tiefer liegen.[IMG 2]

Er befürchtet zudem, dass bei der Gerste und beim Weizen die Mykotoxinbelastung hoch sein wird – und dass auch die Erträge aufgrund des nasskalten Wetters tief ausfallen werden.

Dieses Jahr tiefe Deckungsbeiträge

«Mit tiefen Deckungsbeiträgen, die wir Landwirte auch nicht über andere Kulturen kompensieren können, ist also zu rechnen», so Peters Fazit. Auch die Brotgetreideernte werde kaum besser ausfallen.

Aufseiten des Markts und der Preisfront hat sich nicht viel geändert. Im Juni haben die Verhandlungen über die Richtpreise von Brot- und Futtergetreide stattgefunden. Der Zürcher Bauernverband (ZBV), wo Marc Peter Vizepräsident ist, forderte, dass der Richtpreis beim Brotgetreide um 5 % angehoben wird. Der Richtpreis an der Swiss-Granum-Sitzung zwar etwas angehoben, und zwar um Fr. 1.50/dt, aber das reicht bei Weitem nicht an die vom ZBV geforderten 5 % heran.

Es braucht Lösungen für den Anbau von Futtergetreide

Auch forderte der ZBV, dass für Futtergetreide 2024 zwingend wieder ein Richtpreis festgesetzt werden solle. Auch diese Forderung wurde nicht erfüllt. Punkto Futtergetreide ist Marc Peter ebenfalls unzufrieden: «Futtergetreide braucht es genauso wie Brotgetreide. Wenn immer weniger Futtergetreide angebaut wird, hat das negative Auswirkungen auf die Fleischproduktion.» Die Inlandleistung beim Futtergetreide müsse in Zukunft honoriert werden und es brauche einen zuverlässigen Schutz an der Grenze.

Bei den Kartoffeln ist diese Situation ebenfalls schwierig: «Bis jetzt haben wir die Krautfäule in Griff. Man muss die Spritzintervalle kurz halten. Der Pflanzenschutz wird dieses Jahr sehr teuer.» Seine Bestände sind dort, wo kein Wasser liegt, aber schön und lassen ihn hoffen.

Jammern nützt nichts

«Massiv haben die Zuckerrüben unter der Nässe gelitten. Ich hoffe, dass sie sich erholen, wenn das Wetter mal bessert», sagt Marc Peter. Aber eigentlich sei es nicht der Moment zum Jammern: «Wenn das Wetter gut bleibt, kann auch der August noch vieles richten», so der Landwirt abschliessend.