An einem Flurgang in Salenstein TG hat das BBZ Arenenberg am Montag einen laufenden Feldversuch mit Bio-Esparsette vorgestellt. Diese wurden letzten Herbst und dieses Frühjahr auf einem Feld von rund zwei Hektaren angepflanzt.

Ammoniak- und Methanemissionen im Fokus

Mit dem Anbau, der im Auftrag von Agroscope erfolgt, geht es um die Suche nach Futter mit einer emissionsmindernden Wirkung. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, ob mit tanninhaltiger Esparsettensilage eine Reduktion der Ammoniak- und Methanemissionen erzielt werden könnte. Dazu werden zwei Gruppen von Milchkühen, gefüttert mit Esparsettensilage oder Grassilage, in Bezug auf Emissionen, Futterverzehr, Milchleistung und weiteren Parametern miteinander verglichen. Die Messungen erfolgen mit je 20 laktierenden Kühen im Versuchsbetrieb in Tänikon TG.

Die Leguminose wurde dieses Jahr bereits dreimal geschnitten und siliert sowie der erste Schnitt dem Vieh verfüttert. Resultate zu den Emissionen liegen noch keine vor, eine Voraussetzung ist jedoch bereits erfüllt: «Die Silage wird von den Kühen sehr gerne gefressen», sagt Projektleiter ­Michael Zähner von Agroscope. Auch das Ziel, eine Reinsilage mit 90 Prozent Esparsette zu erhalten, konnte erreicht werden.

Esparsette benötigt viel Wärme und Sonne 

Esparsette gilt als ausdauernd, jedoch wenig konkurrenzstark. Geschnitten wird sie zu Beginn des Blütenstadiums, in dem der Tanningehalt hoch ist. Würde der Schnitt erst später erfolgen, würden die Stengel holzig und vom Vieh weniger gut akzeptiert. «Eine Stärke von Esparsette ist ihre Toleranz gegenüber Trockenheit», hielt Michael Zähner fest. «Geht das Klima in den nächsten Jahren in diese Richtung, ist dies ein Vorteil.» Doch eignen sich nicht alle Standorte. Diese Pflanze benötigt Wärme und Sonne. Verdichtete, saure oder feuchte Böden sprechen jedoch gegen einen Anbau. Stickstoffdünger braucht sie nicht, es liegt jedoch ein Bedarf an Schwefel und Kalzium vor.

Selbst wenn der Anbau teuer ist, sieht Zähner ein Potenzial für die Zukunft: «Gerade auch viehschwache Betriebe könnten davon profitieren.»