Der Aprilfrost von 2017 sitzt vielen Baselbietern Obstbauern noch tief in den Knochen. So haben sie die Temperaturen in den letzten Tagen sorgfältig verfolgt. Sie arbeiteten dabei auch mit Frostschutzmassnahmen wie Heizen mit Pelletöfen oder Frostkerzen.
Blüten litten unter Frost
Die letzten beiden Wochenenden sank das Thermometer mancherorts unter Null. In höheren Gebieten gab es gar Schneedecken über die Äste von aufgehenden Blüten. Darunter litten die Blüten teilweise. So erfroren manche schon im Knospenstadium oder im bereits geöffneten Stadium, wie die Regionalzeitung «Basler Volksstimme» berichtet.
Ernteausfälle liessen sich noch nicht voraussagen, erklärt Franco Weibel von der Fachstelle Spezialkulturen am Ebenrain. «Bei gutem Knospenbesatz können 15 Prozent unversehrte Blüten immer noch zu einem Vollertrag ausreichen», so Weibel. Es sei noch zu früh, um Ertragsprognosen zu stellen. Erste Ertragsschätzungen würden von den Branchenverbänden gegen Ende Mai vorgenommen und kommuniziert.
Obstbranche ist gespannt
Bei der Bestäubung ist die Lage ebenfalls unsicher. So sind die Honigbienen wegen häufiger Biese und tiefen Temperaturen nicht gerne ausgeflogen. Anders bei den Wildbienen und Hummeln, sie machten sich bereits ab 5 bis 6 Grad auf den Flug und verbreiteten Pollen. Der Pollen muss aber eine gewisse Temperatur haben, um im Griffel der Blüte runterzuwachsen und die Befruchtung auszulösen. Die Obstbranche ist nun gespannt, wie sich die Lage entwickelt.