Im Moment blüht das giftige Jakobskreuzkraut, welches mit dem Johanniskraut verwechselt werden kann. Das Jakobskreuzkraut ist aber ein Korbblütler, wie die Margerite und hat gefiederte Blätter, während das Johanniskraut nur fünf Blütenblätter und ganze, ovale Blätter besitzt. Beim Jakobskreuzkraut ist die ganze Pflanze giftig, auch getrocknet. [IMG 2]
Um die Verbreitung zu bremsen, ist es wichtig, dass sie vor dem Absamen bekämpft wird und zwar auf Landwirtschafts- und Nichtlandwirtschaftsflächen. Die Pflanze kann leicht von Hand ausgerissen werden. Wenn nur der obere Teil entfernt wird, kommt es nach wenigen Wochen wieder zur Blüte. Auf Wiesen und Weiden kann im Einzelstockverfahren auch Ally Tabs eingesetzt werden, allerdings mit zwei bzw. drei Wochen Wartefrist.

Schädlingsdruck hat vorerst nachgelassen

Die Niederschläge und die warmen Temperaturen der letzten Tage haben zu sehr wüchsigen Bedingungen geführt und somit leiden die Kulturen nun weniger stark unter allfälliger Präsenz von Kartoffelkäfer oder Blattläusen. 

Natürlich war mit der hohen Luftfeuchtigkeit auch das Infektionsrisiko der Krautfäule wieder angestiegen und ein regelmässiger Schutz bleibt zentral. Bei Entdeckung eines Befalls kann im konventionellen Verfahren ein teilsystemisches Fungizid wie Cymoxanil mit einem sporenabtötenden Mittel gespritzt werden. Die Behandlung wird vier bis fünf Tage später wiederholt. Im Biolandbau werden die befallenen Pflanzen ausgegraben und entsorgt. Bei grösseren Flächen kann die Krankheit inklusive Sporen durch Abflammen gestoppt werden.

Pflanzenschutzwirkung beurteilen

In den frühen Regionen sind die Gerstenbestände schon am Abreifen. Im Weizen kann jetzt noch die Wirkungsbeurteilung der Wachstumsregulatoren und Fungizide mithilfe der unbehandelten Kontrollfenster gemacht werden. Die Beobachtungen können für die Planung der nächsten Saison im Feldkalender vermerkt werden. 

Sind noch Gräser vorhanden? – dann liegt das evtl. an einem Resistenzproblem

Sowohl in den Getreidebeständen wie im Raps lässt sich jetzt auch die Unkrautbekämpfung beurteilen. Wenn beim Einsatz von Sulfonylharnstoffen oder spezifischen Gräserherbiziden noch viele Gräser (Windhalm, Ackerfuchsschwanz oder Raygras) vorhanden sind, kann dies ein Resistenzenproblem aufzeigen. Agroscope bietet die Möglichkeit, die Pflanzen zu analysieren – wenden Sie sich dazu an den jeweiligen kantonalen Pflanzenschutzdienst. In herbizidlosem Weizen ist ein hoher Gräserdruck (Ackerfuchsschwanz und Windhalm) nur mit ackerbaulichen Massnahmen wie späterer Saattermin und Reduktion der Herbstkulturen in der Fruchtfolge mittelfristig in den Griff zu bekommen. 

Disteln zurückschneiden

Disteln in Getreide- und Rapsbeständen sollten zurückgeschnitten werden, um zu verhindern, dass sich Samen bilden, welche durch ihre hohe Flugfähigkeit andere Standorte verseuchen können. Es gilt auf allen Flächen dieses ausdauernde Unkraut zu bekämpfen. In den Zuckerrüben kann man noch Lontrel mit Öl verwenden. Die Blätter dürfen danach aber nicht mehr verfüttert werden. Im Mais stehen noch Mittel bis zum 8-Blatt-Stadium zur Verfügung. Die effizienteste Bekämpfung ist aber die Stoppelbehandlung mit Glyphosat nach der Ernte, damit kann man versuchen, die Nester über mehrere Jahre auszurotten.

Auch in den Biodiversitätsförderflächen (BFF) müssen die Disteln und andere Problempflanzen unbedingt bekämpft werden. Dies ist entweder mechanisch oder chemisch mit der Rückenspritze durchzuführen (siehe Merkblatt der Agridea). Damit Disteln genügend erfasst werden, müssen sie eine Höhe von 15 bis 20 cm aufweisen.