Die Branchenorganisation Swissgranum hat eine erste provisorische Ernteschätzung abgegeben. Die Anbauflächen scheinen im Vergleich zum Vorjahr in beinahe allen Bereichen zu wachsen. Insbesondere die Flächen von Dinkel, Raps, Sonnenblumen und Gerste werden höher prognostiziert. Eine stabile Fläche ist bei Brot- und Futterweizen sowie den Eiweisspflanzen zu erwarten.
Brotweizen: Die Dinkelfläche dürfte um rund 20 Prozent höher ausfallen. Diejenige des Bio-Brotgetreides hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Während der Anteil am Brotgetreide im Jahr 2016 noch bei 7,1 Prozent lag, wird er für 2022 auf 12,8 Prozent geschätzt. Beim Bio-Brotgetreide wird ein Anstieg von 3,5 Prozent prognostiziert. Bei den Anteilen der Qualitätsklassen von Brotweizen nimmt die Klasse II zugunsten der anderen Klassen ab.
Futtergetreide: Beim Futterweizen wird die Anbaufläche auf 9600 ha und damit zum Vorjahr als stabil eingeschätzt. Die Anbaufläche von Gerste wird zunehmen, die Flächen von Hafer und Triticale bleiben stabil. Die Anbaufläche von Körnermais kann erst zu einem späteren Zeitpunkt eingeschätzt werden. Die Fläche von Bio-Futterweizen sowie Biogerste dürfte leicht zurückgehen, beim Biohafer ist eine Zunahme zu erwarten.
Eiweisspflanzen: Diese Fläche kann gemäss den ersten Einschätzungen ebenfalls als stabil bezeichnet werden, dies gilt auch für den Biobereich.
Raps: Beim Raps wird heuer von einer rund 4 Prozent höheren Anbaufläche ausgegangen.
Sonnenblume: Aufgrund der Zunahme der Zuteilung für Sonnenblumen wird eine leicht höhere Fläche als 2021 erwartet, sie wird auf 5 000 Hektaren (+ 3.5%) geschätzt.
Soja: Die Prognose der Sojafläche ist zurzeit schwierig. Aktuell wird aber mit einer stabilen Fläche von 2250 ha gerechnet. Aufgrund der neuen Richtlinien in der Biofütterung wird jedoch eine Ausdehnung des Anbaus zur Futtermittelgewinnung erwartet.
Die Fläche der Bio-Ölsaaten nimmt verglichen mit 2021 um 3,1 Prozent zu, vor allem aufgrund der wachsenden Soja- und Raps-Fläche. Präzisere Aussagen wird Swissgranum Ende Mai abgeben können. Die geschätzte Erntemenge der Ölsaaten liegt mit knapp 112000 t leicht über der Menge von 2020. Erwartet werden 91000 t Raps, 14100 t Sonnenblumen und 6100 t Soja. Ein Anstieg im Vergleich zu 2020 ist auch für die Mengen der Bio-Ölsaaten zu erwarten.