Je nach Region gab es grosse Unterschiede, sowohl in der Anzahl Frostnächte im März und April als auch den aufgetretenen Temperaturen. So gab es in den Schweizer Obstbauregionen gemäss dem Schweizer Obstverband (SOV) vier bis sechs Frostnächste, mancherorts wurden bis -7 Grad gemessen.
Keine wirtschaftliche Prävention gegen Windfrost
Ende März (24. bis 26. März) trat Windfrost (auch Advektivfrost genannt) auf, was laut SOV besonders schwierig für die Obstproduzenten ist. Bei Windfrost können sie ihre Kulturen nicht mit Wassersprühen, Kerzen oder Frostbuster schützen. Tatsächlich gibt es gegen diese Frostart keine wirtschaftliche Massnahme.
Strahlungsfrost ist weniger problematisch
Anders sah es Anfang April (vom 31. März bis am 2. April) aus: In diesen kalten Nächten gab es Strahlungsfrost. Der Wind wehte also nicht heftig und Überkronenbewässerung, Frostkerzen und Heizen mit Öfen konnten ihre Schutzwirkung entfalten.
Nicht alle Blüten müssen überleben
Wie der Obstverband erklärt, müssen für eine gute Ernte nicht alle Blüten an einem Obstbaum überleben. Für genügend Ertrag müssen demnach bei Kernobst lediglich 3-5 Prozent und beim Steinobst 15-20 Prozent der Blüten zu Früchten heranreifen.
Wenn alle Blüten ausreifen würden, könnten die Bäume diese gar nicht ernähren. Die Pflanze hätte im Gegenteil mit Krankheiten und schlechter Fruchtqualität zu kämpfen. Das überreiche Blütenkleid ist somit eine Versicherung gegen Wetterkapriolen – wie z. B. Fröste.
Schäden bei gewissen Kulturen
Auf nationaler Ebene könne man dem Schaden noch nicht abschätzen. Am Meisten Schaden genommen haben gemäss SOV Kirschen, vor allem die Sorte Kordia. Weiter seien frühe Birnensorten, bestimmte Apfel- und Pflaumensorten sowie Aprikosen und Pfirsiche in der Deutschschweiz betroffen und man rechne dort mit Ausfällen.
Kaum Frostschäden bei Beeren und Walliser Aprikosen
Normalernten werden für Beeren und Walliser Aprikosen erwartet. Dort seien die Schäden minim.