Seit mehr als 20 Jahren gibt es in der Schweiz Bemühungen, den einst am Rande des Aussterbens hockenden Steinkauz zu fördern. Man hat sich laut BirdLife Schweiz primär darauf konzentriert, potenziell geeignete Lebensräume aufzuwerten, und zwar über folgende Massnahmen:
- Pflanzung von Hochstammbäumen
- Anlage von Biodiversitätsförderflächen (BFF)
- Naturverträglichere Bewirtschaftung von Wiesen und Weiden
- Nisthilfen
- Sitzwarten
- Kleinstrukturen (Buschgruppen, Ast- und Steinhaufen)
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Offene Eichenbestände sind ein Schwerpunkt der Steinkauz-Förderung im Kanton Genf. (Bild Christian Meisser)
Seit 2016 mit Aktionsplan
Vor vier Jahren erstellten Bird Life, das Bundesamt für Umwelt Bafu und die Vogelwarte Sempach einen Aktionsplan Steinkauz. Dieser umfasst eine Zusammenfassung des aktuellen Handlungsbedarfs und der Ziele für die Zukunft. Bis 2031 soll es z. B. laut Plan 300 Steinkauz-Brutpaare in der Schweiz geben. Stand heute sind es laut BirdLife 149 rufende Männchen, das heisst dieselbe Anzahl Reviere. Gegenüber dem Jahr 2000 ist das fast eine Verdreifachung der Revierzahl.
Das Beispiel Steinkauz zeigt für BirdLife, dass Artenförderungsmassnahmen funktionieren können.
Landwirte sind offen, die Agrarpolitik hilft aber wenig
Damit sich die Schweizer Steinkauz-Bestände weiterhin erholen können, müssen laut BirdLife weitere Lebensräume aufgewertet und vernetzt werden. Da die Vögel ausschliesslich im Landwirtschaftsgebiet leben, braucht es die Zusammenarbeit mit Bäuerinnen und Bauern. «Ein beachtlicher Teil der Landwirte ist offen, sich für den Steinkauz einzusetzen», schreibt BirdLife.
Allerdings sehe die Agrarpolitik nur für einen Teil der Massnahmen zum Vogelschutz Abgeltungen vor, die zudem nicht kompetitiv seien. Weiter bemängelt BirdLife biodiversitätsschädigende Subventionen, die den Bemühungen zur Artenförderung zuwiderlaufen. Daher brauche es neben der konsequenten Weiterführung von Steinkauz-Förderprogrammen »eine zeitgemässe Subventions- und Agrarpolitik, die geeignete Anreize für den Schutz und die Förderung gefährdeter Arten schafft.»