Es war eine feierliche125. ordentliche Delegiertenversammlung von Braunvieh Schweiz in Baar. Die Protagonisten um Verbandspräsident Reto Grünenfelder und Direktor Lucas Casanova stellten wohltuend die Züchterfamilien und ihr Braunvieh in den Mittelpunkt und weniger den Verband. Der Zusammenhalt ist spürbar, ganz nach der neuen internationalen Marke «Brown Swiss – more than milk». Eine Kuh, die also mehr als «bloss» Milch zu bieten hat.

Über 9000 HB-Betriebe

Geschenke bekam der Verband von der «Konkurrenz», die aber bei vielen Projekten und Dienstleistungen in den letzten Jahren immer mehr zum Partner wurde. Namentlich die Verbände Swissherdbook und Holstein Switzerland. Auch Swissgenetics und Braunvieh St. Gallen überraschten zum Jubiläum.

Mit dem Verband Schweizerischer Braunviehzucht-Genossenschaften nahm am 7. Februar 1897 alles seinen Anfang. Braunvieh Schweiz sind heute 9267 Herdebuchbetriebe angeschlossen. So viele wie keinem anderen Zuchtverband. «Die Schweiz ist bei der Braunvieh-Genetik von einem Import- zu einem starken Exportland geworden», freute sich Präsident Reto Grünenfelder. Die Kennzahlen der Leistungsprüfungen gehen derweil in die gewünschte Richtung, berichtete Lucas Casonova aus dem Geschäftsbericht 2021. In Zahlen waren dies 7331 Kilo Milch bei 4,04 % Fett, 3,43 % Eiweiss, einer Persistenz von 84, Serviceperiode 132 Tage und der Zellzahl 102. Viel Gewicht wird seit einigen Jahren auf die Gesundheitsdaten gelegt.

Bruna dem 2. April

Mehr als in die Vergangenheit wurde in die Zukunft geblickt. Dazu hat Braunvieh Schweiz bekanntlich eine Strategie 2030 erarbeitet. Konkreter und zeitnaher für die Züchterfamilien ist aber vorerst die nationale Bruna. Dieses Wochenende, also am 2. und 3. April. 2022, steht das Original Braunvieh in Zug im Mittelpunkt. Brown Swiss folgt am 8. und 9. April 2022.

Eine Änderung erfuhr der Vorstand von Braunvieh Schweiz. Bruno Käslin, Beckenried NW, gab nach 15 Amtsjahren den Rücktritt. Einstimmig wurde Walter Windlin aus Kerns OW gewählt. Vor Ort war auchder wohl bekannteste Braunviehzüchter: Bauernpräsident und Nationalrat Markus Ritter. «Braunvieh ist fit für Markt und Agrarpolitik», war Titel seines flammenden Vortrags.