Seit Jahren bemüht sich der Bund aktiv um die Ausrottung der Bovinen Virus-Diarrhoe (BVD). Nachdem die Fallzahlen zwischenzeitlich sprunghaft angestiegen waren – zwischen 2014 und 2017 hatten sie sich um fast das Sechsfache von 44 auf 258 erhöht – ist der Trend seit vier Jahren wieder rückläufig.
Knapp 40 gesperrte Betriebe
Wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen nun auf Anfrage der BauernZeitung mitteilt, haben sich die BVD-Fälle heuer im Vergleich zu 2020 um knapp die Hälfte reduziert. Aktuell seien 99,6 Prozent der Rinderhaltungen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein BVD-frei, schreibt das Amt. 39 von insgesamt 35 952 Betrieben gelten demnach als gesperrt, auf weiteren 123 Höfen stehen einzelne gesperrte, trächtige Tiere.
Spitzenreiter Freiburg
Die meisten vollständig gesperrten Betriebe befinden sich im Kanton Freiburg; es sind deren 15. Auf dem zweiten Platz folgt der Kanton Thurgau mit acht, auf dem dritten der Kanton Bern mit sieben gesperrten Betrieben. Die meisten Betriebe mit gesperrten Einzeltieren finden sich in der Ostschweiz: Der Kanton Thurgau ist mit 22 gesperrten Einzeltieren Spitzenreiter, gefolgt von Luzern mit 18 Tieren. Auf dem dritten Platz landet wiederum der Kanton Freiburg, wo sich 17 gesperrte Einzeltiere finden.
Berner Fälle finden sich vor allem im Jura
Zu einer Häufung von Fällen ist es in den vergangenen Monaten im Berner Jura gekommen. Von sieben komplett gesperrten Berner Betrieben befinden sich fünf im Jurabogen; auf neun weiteren Höfen in der Region stehen gesperrte Einzeltiere. Manche dieser Betriebe kämpften seit einiger Zeit mit BVD, andere seien neu auf die Liste gesetzt worden, äussert sich der Berner Kantonstierarzt Reto Wyss auf Anfrage der BauernZeitung. Den Grund für diese Entwicklung sieht er im regen Tierverkehr in der Region; ein Zusammenhang mit grenzüberschreitendem Tierverkehr sei mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auszuschliessen.