Aufgrund der Restaurantschliessungen hatten sich in den vergangenen Wochen die ausgemästeten Kälber in den Ställen gestaut. Es zeigte sich einmal mehr, in der Schweiz wird Kalbfleisch in erster Linie im Restaurant gegessen. Fällt dieser Kanal weg, stauen sich die Kälber. Entsprechend sanken die Preise für schwere Kälber aber auch die Tränker für die Kälbermast verloren.
Keine Mengenbegrenzung beschlossen
Am Freitag hat die Proviande nun eine Einlagerungsaktion für Kalbfleisch beschlossen. Diese dauert vom 27. Januar bis 5. März und hat keine Mengenbegrenzung. Begrüsst wird die Einlagerungsaktion vom Schweizer Kälbermästerverband (SKMV). Dieser schreibt in einer Medienmitteilung: «Die Kälbermäster haben aufgrund des Preiszerfalls seit dem 14. Dezember mehr als eine Million Franken pro Woche verloren». Der SKMV habe deshalb bereits letzte Woche gefordert, dass man endlich von der Proviande Einlagerungen beschliesse. Dies, damit nun die schweren Kälber, die bisher nicht geschlachtet werden konnten, geschlachtet würden, und zweitens, damit der Preiszerfall endlich gestoppt werde.
Nicht mit dem Feuer spielen
Der SKMV begrüsst deshalb den Entscheid der Proviande, die Einlagerung nun freizugeben. Somit stehen drei Millionen Franken Bundesgelder für diese Aktion zu Verfügung. Der SKMV bittet die Verarbeiter bei der Marktentlastung mitzumachen: «Der SKMV fordert nun vor allem die grossen Akteure auf, sich aktiv an der Einlagerung zu beteiligen und nicht mit dem Feuer zu spielen und den Preis noch weiter sinken zu lassen».