Wenn im Winter draussen farblose Kälte herrscht, freut der Anblick eines kleinen Vogels. Rotkehlchen, Kernenbeisser und Kohlmeisen bringen Leben in den winterlichen Garten. Mit einem Futterhaus kann man die kleinen Wildtiere zu sich holen. Die Vogelwarte Sempach schreibt in einer Medienmitteilung, gegen das Füttern sei nichts einzuwenden – man solle aber auf Folgendes achten.
1. Kein Kot im Futter
Viele Krankheitserreger werden von Vogel zu Vogel über den Kot weitergegeben. Daher darf dieser nicht in Kontakt mit dem Futter kommen.
2. Geeignete Architektur
Damit die Hygiene rund ums Futterhaus stimmt, sollten Meisen und Co. nicht auf den angebotenen Kernen und Nüssen sitzen. Daher empfiehlt die Vogelwarte Futterhäuser mit mittig eingebautem Silo. Passende Modelle kann man im Vogelwarte-Shop als Bausatz bestellen.
3. Futter vom Boden entfernen
Wenn etwas vom Vogelfutter zu Boden gefallen ist, sollte man es entfernen. Es könnte verunreinigt sein und die Tiere krank machen.
4. Schutz vor Feuchtigkeit
Vorteilhaft sind Futterhäuschen mit einem vorstehenden Dach. Das verhindert, dass Kerne und Nüsse feucht werden und zu faulen beginnen oder ranzig werden.
Kranke und geschwächte Vögel profitieren
Gesunde Vögel finden gerade in einem naturnah mit einheimischen Sträuchern und Bäumen bepflanzten Garten eigentlich auch im Winter genügend Nahrung. Eine zusätzliche Futterstelle ist aber willkommen und kann schwache oder kranke Tiere unterstützen. Gerade deshalb ist es aber wichtig, dass die Risiken für die Übertragung von Krankheiten minimiert werden (siehe oben).
Füttern sollte man in Zeiten mit Nahrungsmangel, also vornehmlich bei geschlossener Schneedecke, Eisregen oder Dauerfrost. Dann ist das Vogelhäuschen eine Überlebenshilfe für Kleinvögel.
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Säulenförmige Futterautomaten eignen sich für körnerfressende Arten wie Finken, Meisen (oben eine Blaumeise), Sperlinge (unten ein Feldsperling) oder Kleiber. (Bild Marcel Burkhardt)
Vier Punkte zum sachgerechten Füttern
Nicht nur die Hygiene im Futterhaus und ein vogelfreundlicher Garten sind wichtig für einheimische Wildvögel. Das gilt für eine sachgerechte Winterfütterung:
- Futter täglich frisch anbieten, am besten Abends rund zwei Stunden vor der Dämmerung.
- Jeweils so viel Futter einfüllen, dass es für 24 Stunden reicht
- Futterplatz an einem übersichtlichen Ort mit nahe gelegenen Rückzugsmöglichkeiten (Baum, Busch). Diese sollten aber 2 bis 5 Meter entfernt sein, damit die Umgebung übersichtlich bleibt
- Bewährte Futtermischungen für Körner- bzw. Weichfresser anbieten: gern angenommen werden Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Baum- und Haselnüsse; Getreidekörner sind nur bei Spatzen und Tauben beliebt; Mischungen mit Ambrosia-Samen sind zu vermeiden. Amseln und Rotkehlchen kann man auch Äpfel, Weinbeeren, Haferflocken oder gehackte Baumnüsse anbieten
- Futterplatz regelmässig reinigen
Vor allem schöne Beobachtungen
Der grosse Wert der Vogelfütterung liegt laut der Vogelwarte insbesondere an den schönen Beobachtungen am Futterhaus. Seltene oder gefährdete Arten liessen sich damit leider kaum fördern. Für den Vogelschutz entscheidend sind vielmehr vielfältige Lebensräume, die ganzjährig Futter und Unterschlupf bieten.
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Weichfresser wie das Rotkehlchen kann man mit Obst, zerhackten Nüssen oder Haferflocken füttern. (Bild Daniele Occhiato)