Dies geht aus einer Studie hervor, die das Amt für Landwirtschaft des Kantons Uri und die Dienststelle für Landwirtschaft des Kantons Wallis in Auftrag gegeben haben und über die der Kanton Uri am Freitag informiert hat. Die Studie wurde vom Bund mitfinanziert und vom Büro Alpe durchgeführt.
Verglichen wurde die wirtschaftliche Lage von 13 Schafalpen in den beiden Kantonen vor und nachdem sie Massnahmen zum Schutz vor Grossraubtieren ergriffen haben. Das wirtschaftliche Gesamtergebnis verschlechtere sich fast ausnahmslos, wenn die Schafsömmerung an die Grossraubtiersituation angepasst werde, lautet die Schlussfolgerung.
Mehr Personal eingestellt
Die Bewirtschafter der untersuchten Alpen stellten, um ihre Herden vor dem Wolf zu schützen, etwa zusätzliches Personal ein oder setzten Herdenschutzhunde ein. Pro Alp und Alpsaison schlugen die Massnahmen im Durchschnitt mit 18'000 Franken zu Buche. Pro gesömmertes Schaf sind dies knapp 43 Franken.
Die geschätzten Mehrkosten für die Urner Schafalpbetreiber belaufen sich damit auf 560'000 Franken, für die im Wallis auf 1,6 Millionen Franken. Hochgerechnet auf die gesamte Schweiz seien dies jährlich 7,6 Millionen Franken, heisst es in der Mitteilung des Kantons Uri. Den grössten Anteil an den Mehrkosten habe in den meisten Fällen die Anstellung von Alppersonal ausgemacht.
Die Hälfte der Kosten tragen Älpler
Diese Mehrkosten können gemäss der Studie nur knapp zur Hälfte durch zusätzliche Einnahmen wie höhere Direktzahlungen in Folge eines Weidesystemwechsels oder durch Herdenschutzbeiträge gedeckt werden. Letztendlich müssten die Bewirtschafter rund die Hälfte der Mehrkosten selbst tragen, teilte der Kanton Uri mit.
Dies entspricht durchschnittlich mehr als 9000 Franken pro Schafalp und Alpsaison. Für alle Schafalpen schweizweit beläuft sich der Betrag auf geschätzte 3,8 Millionen Franken.
Schweizweit werden die Schafalpen jährlich mit rund 10 Millionen Franken unterstützt. Es handelt sich dabei etwa um Direktzahlungen, Strukturverbesserungen oder Beratungsleistungen. Rund eine halbe Million fliesst in die Umsetzung von Herdenschutzmassnahmen.
102 Franken pro Tier
Insgesamt erwirtschafteten die untersuchten Urner und Walliser Alpen bei Anpassung an die Grossraubtiersituation jährliche durchschnittliche Gesamteinnahmen von 42'000 Franken pro Alp, teilte der Kanton Uri mit. Pro Tier seien dies 102 Franken. Zum grössten Teil handle es sich dabei um Direktzahlungen.
Die Autoren der Studie schlagen deswegen verschiedene alternative Änderungen der finanziellen Förderung der Schafalpen vor. Der Ball liegt dabei beim Bund, da diese bei ihm geregelt sei. Seitens der Kantone sei der Handlungsspielraum sehr eng, hiess es.