Lange hat es gedauert, bis es soweit war – manche sprachen schon von einer Zangengeburt. Jetzt ist das Kind geboren. Die Rede ist vom Branchenstandard für nachhaltige Milch.
Mehrwerte ausloben
Am Donnerstagnachmittag hat der Vorstand der Branchenorganisation Milch beraten, wie der Standard ausgestaltet werden soll. Der einheitliche Standard «wird die nachgewiesenen Vorteile der Schweizer Milch unter anderem in den Bereichen Tierwohl, Fütterung, Futterherkunft, Verarbeitung und Handel ausweisen und hilft der Milchbranche am Markt einheitlich aufzutreten und den Mehrwert auszuloben», heisst es in der Mitteilung vom Freitag. Die Inhalte des neuen Standards gehen laut BO Milch über die heutigen gesetzlichen Anforderungen hinaus.
2 Rappen Preisbonus
Milch, die den Standards entspricht, soll mit zwei Rappen Preisbonus bezahlt werden. Der Nachhaltigkeitszuschlag sei separat auf der Milchgeldabrechnung auszuweisen, heisst es weiter. Der neue Branchenstandard gilt ab dem 1. Juli 2019.
Die Anforderungen für die Produzenten sowie die Umsetzung werde in einer «ausführlichen Dokumentation» in der kommenden Woche publiziert. Die BO Milch geht ausserdem davon aus, dass sämtliche in der Schweiz produzierte Milch den neuen Anforderungen entspricht.
Migros begrüsst Entscheid
BOM-Nichtmitglied Migros schreibt in einer eigenen Mitteilung kurze Zeit später, dass man den Schweizer Branchenstandard unterstützte. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die BO Milch bei der Ausgestaltung des Nachhaltigkeitsstandards am Migros-Nachhaltigkeitsprogramm orientiere. «Die Migros ist bereit, ihre Erfahrungen bei der Ausarbeitung des abschliessenden Konzepts einzubringen», heisst es weiter.
hja