Das Bundesamtes für Statistik (BFS) veröffentlicht die Ergebnisse aus der landwirtschaftlichen Strukturerhebung 2018. Hier sind zehn Fakten dazu:

1. 50'852 Landwirtschaftsbetriebe 

 

2018 sank die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe auf 50'852 (–1,5%). Der Rückgang setzt den Trend vom Vorjahr (–1,2%) fort. Die durchschnittliche Landwirtschaftsfläche pro Betrieb war 2018 mit 20,5 Hektaren doppelt so gross wie im Jahr 1980 (10,3 ha).

2. Mehr grosse Betriebe, weniger kleine

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl Betriebe, die mehr als 30 Hektaren bewirtschaften, um 1,6 %, während jene der kleineren Betriebe infolge von Betriebsschliessungen und -zusammenschlüssen um 2,3% abnahm.

2018 entfielen auf die Betriebe mit mehr als 30 Hektaren 47% der landwirtschaftlichen Nutzfläche (496'100 ha). Zum Vergleich: 1980 waren es 14%.

3. Biologischer Anbau im Aufwind

Die Fläche für den biologischen Anbau wird immer grösser. 2018 bewirtschafteten 7032 Biobetriebe (+4,9% gegenüber 2017) 161'000 Hektaren, was mehr als 15% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN) entspricht.

Der biologische Anbau nimmt in allen Kantonen und in allen Landwirtschaftsbereichen zu, wobei insbesondere Bio-Gemüse (19% der Anbaufläche) und Bio-Reben (8% des Reblandes) auf dem Vormarsch sind. Zudem wird mehr als die Hälfte (60%) der für den Anbau von Heilpflanzen und Kräutern verwendeten Flächen biologisch bewirtschaftet.

4. Nutzflächen: Grösster Teil Naturwiesen und Weideland

2018 umfasste die LN mehrheitlich Naturwiesen und Weideland (607'500 ha bzw. 58% der LN). Auf 398'100 Hektaren (38% der LN) wurde Ackerbau betrieben. Grösstenteils wurde auf dem Ackerland (143'600 ha) Getreide angebaut, das einerseits für Lebensmittel (83'600 ha), andererseits als Futtermittel (60'000 ha) diente.

5. Anbauflächen für Ölpflanzen gewachsen

Die Anbauflächen für die wichtigsten einheimischen Ölpflanzen, u.a. jene für Raps (22'811 ha; +11,7%) und Sonnenblumen (5386 ha; +2,4%), sind gegenüber 2017 gewachsen. Die sonstigen Flächen (38'300 ha; 4% der LN) bestanden u.a. aus Rebland (13'500 ha) und Obstanlagen (7100 ha).

6. Immer weniger Milchkühe

Beim Rindviehbestand setzte sich die Entwicklung der letzten Jahre fort. Die Anzahl Milchkühe sank auf 564'200, was über die vergangenen zehn Jahre betrachtet einem Rückgang von zehn Prozent entspricht. Ebenso verringerte sich die Zahl der Betriebe mit Milchkühen auf 25'800, während ihre Milchkuhbestände auf 22 Milchkühe pro Betrieb zunahmen.

Demgegenüber wurde beim Rindviehbestand für die Fleischproduktion, insbesondere bei den Mutter- und Ammenkühen, analog zu den Vorjahren ein Plus verbucht (+1,7%, 125'454). Dieser Trend wurde durch den Bio-Boom beflügelt: Mehr als ein Viertel des Rindviehbestands wurde in Betrieben gehalten, die auf Bioproduktion setzen.

7. Weniger Hühnermast

Die Zahl der Mastpoulets war leicht rückläufig (–0,9%, 7'084'800). Hingegen wurde bei den Legehennen eine Zunahme registriert (+6,2%), womit sich der seit über einem Jahrzehnt beobachtete Trend fortsetzte. 18% der Legehennen wurden in Biobetrieben gehalten.

8. Mehr Bio-Schweine

Der Schweinebestand war 2018 wie in den Jahren zuvor rückläufig. Sowohl die Anzahl Produzenten (–3,6%) als auch der Tierbestand (–1,9%) nahmen ab. Bei der Bio-Schweinehaltung (lediglich drei Prozent des Schweinebestands) war hingegen ein starkes Wachstum zu verzeichnen.

Die Zahl der Erzeuger mit Bio-Schweinen erhöhte sich gegenüber 2017 um mehr als 10% und der Bio-Schweinebestand stieg um 6,2%.

9. Stabiler Schafbestand

Der Schafbestand blieb mit 343'470 Tieren im Jahr 2018 stabil. Die in der Schafmilchproduktion tätigen Betriebe sind besonders stark auf Bio ausgerichtet (56% der Milchproduzenten). Der Bestand an Ziegen, die vor allem in Bergregionen gehalten werden, nahm weiter zu (+3,1%; 80'552).

10. Die Familie, Rückgrat der Landwirtschaftsbetriebe

Im Jahr 2018 beschäftigten die Landwirtschaftsbetriebe 152 '00 Personen und somit 0,9% weniger als im Vorjahr. Die Betriebsleitenden und ihre Familienmitglieder machten mehr als drei Viertel der in der Landwirtschaft Beschäftigten aus. In 74% der Landwirtschaftsbetriebe waren ausschliesslich Familienmitglieder tätig.

Zwei Drittel der Betriebsleitenden arbeiteten Vollzeit. Die restlichen Mitarbeitenden waren grösstenteils Teilzeitbeschäftigte (66%). Während des Berichtsjahrs arbeiteten 55'400 Frauen in der Landwirtschaft. Der Frauenanteil unter den Betriebsleitenden betrug lediglich 6,2%.