Die Fussball-Europameisterschaft ist am Laufen. Wir fiebern mit der Nati, dass dieser ein gutes Turnier gelingt und wir Grund zum Jubeln haben. Präsent ist mir auch noch das gute Abschneiden der Eishockey-Nati an der diesjährigen WM. Wie so viele habe ich am Sonntagabend gebibbert und mit den «starken Jungs» gelitten, als diese, trotz des guten zweiten Platzes, ein paar Tränchen verdrückt haben.
Was mir am Sport gefällt
Was mir bei den Hockeyanern besonders gefällt, ist der grosse Teamgeist. Sie stellen ihre eigenen Bedürfnisse hinten an und geben für das Team und das grosse Ganze alles. Sie werfen sich in Pucks ohne Rücksicht auf Verluste. Eine Verletzung wird schnell genäht, dann geht es wieder zurück aufs Eis nach dem Motto «Einer für alle. Alle für einen».
Die Schweizer Landwirtschaft und andere Betroffene haben in den nächsten drei Monaten auch eine Art Turnier. Das Endspiel ist am 22. September. Die Rede ist von der Abstimmung über die Biodiversitäts-Initiative.
Wir müssen dabei auch als Team auftreten. Die Agrar-Initiativen und die Massentierhaltungs-Initiative haben es gezeigt: Zusammen sind wir stark. Ja, auch ich weiss, dass wir alle abstimmungsmüde und es müde sind, immer wieder kämpfen und fast jährlich unser Tun rechtfertigen zu müssen.
Aber der Gegner ist zäh. Die Initianten sind unerbittlich dran, die Medien aufzustacheln mit Aussagen. Sie zählen auf, dass scheinbar alles falsch laufe und dass wir aus der Landwirtschaft uns nicht bewegen würden. Aber wie im Sport lautet unsere Devise: Es braucht Engagement, um zu gewinnen.
Farbe bekennen und sich engagieren
Klären wir unser Umfeld auf und zeigen wir dabei, was wir leisten – am besten mit persönlichen Gesprächen im Hofladen, am Feldrand und bei jeder sich sonst bietenden Gelegenheit.
Auch scheuen wir uns nicht, Leserbriefe zu schreiben, wenn die Berichterstattungen in den lokalen und regionalen Zeitungen nicht wahrheitsgemäss und realitätsbezogen berichten, sondern lieber Lügenmärchen erzählen.
Wir bekennen Farbe: Das rot-weisse Nein zur Biodiversitätsfahne passt bestens zu den Schweizer Farben, wie sie auch im Euro-Umfeld überall zu sehen sind. Zurzeit habe ich aber das Gefühl, dass die Ja-Fahnen noch in der Überzahl sind.
Darum, liebe Bauernfamilien, helfen Sie mit und engagieren sich. Hängt bei Ihnen an der Scheune oder am Gartenzaun schon eine Fahne? Sind Sie dem Nein-Komitee schon beigetreten? Wenn nicht, ist es aber höchste Zeit! Wie gesagt, für ein Nein ist die Teamleistung entscheidend.
Mit einem klaren Nein am 22. September erhoffe ich mir, dass die Initianten von Volksinitiativen endlich mal realisieren, dass alle genug haben von deren Bemühungen, die Produktion von Nahrungsmitteln in der Schweiz zu schwächen! In diesem Sinne: Hopp Schwiiz!!!!
Zur Person
Maja Grunder von der Mühle Entenschiess in Oberneunforn TG ist Präsidentin des Verbands Thurgauer Landwirtschaft. Sie schreibt für die Rubrik «Arena» im Regionalteil Ostschweiz/Zürich der BauernZeitung.