An einer Fachveranstaltung der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB in Les Diablerets (VD) beschäftigte man sich mit der Infrastruktur in Berggebieten. Gerade rechnet man laut Medienmitteilung der SAB mit steigenden Kosten in den nächsten Jahren, sei es als Folge der Überalterung der Infrastrukturen, des Bevölkerungswachstums, der steigenden Ansprüche der Touristen oder eine Folgen des Klimawandels.
Regional neue Herausforderungen
Mit dem Klimawandel würden Regionen neu von Trockenheit betroffen, die nicht wie beispielsweise im Kanton Wallis eine lange Tradition der Bewässerung haben. Dies erklärte an der Fachveranstaltung Daniel Mettler von Agridea. Etwa der Voralpenraum und die Ostschweiz seien daher mit neuen Herausforderungen konfrontiert und könnten von einem Erfahrungsaustausch über Kantons- und Gemeindegrenzen hinweg profitieren.
Entwicklungsmöglichkeiten dank Verkehrswege
Der Neuenburger Staatsrat Laurent Favre (FDP) stellte klar, dass über eine gute Verkehrsanbindung ausgeglichene Entwicklungsmöglichkeiten in allen Landesregionen zu sichern seien. Auch hier steige aber der Investitionsbedarf, da durch den Klimawandel Schiene und Strasse vermehrt beschädigt werden. Favre fände es daher prüfenswert, einen Teil des Geldes aus der CO2-Abgabe in den besseren Schutz der Verkehrswege fliessen zu lassen.
Grosses Potenzial bei der Digitalisierung
Die SAB sieht laut Mitteilung grosses Potenzial in der Digitalisierung und setzt sich daher für den Ausbau von leistungsfähigen Kommunikationsnetzen ein. Nur so könnten laut der Arbeitsgemeinschaft Ansätze wie Smart villages, Co-working spaces, autonom fahrende Fahrzeuge usw. effektiv genutzt werden.
Systematische Erhebung per Forschungsprogramm
Der Bund solle so rasch wie möglich das Thema der Infrastrukturen in Berggebieten und im ländlichen Raum aufgreifen. Als ersten Schritt müsse der Investitionsbedarf für Infrastrukturen systematisch erhoben werden. Dazu schlägt die SAB ein nationales Forschungsprogramm vor.
Der zweite Schritt wäre die Suche nach einer geeigneten Finanzierung. Die Mittel aus dem Finanzausgleich würden nicht ausreichen, heisst es in der Medienmitteilung. Diese seien für andere Aufgaben vorgesehen. Auch die Regionalpolitik des Bundes könne mit ihren 30 Millionen Franken jährlich nicht in die Bresche springen. Es brauche neue Geldquellen, man könnte etwa eine Public-Private-Partnership-Lösungen mit Banken und Versicherungen prüfen.