In der Nacht auf gestern haben Wölfe auf der Alp Nera am Schamserberg eine Kuh so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden musste. Damit sind im Kanton Graubünden innerhalb weniger Tage zwei ausgewachsene Mutterkühe den Wölfen zum Opfer gefallen. Beide Alpen liegen im Revier des berüchtigten Beverinrudels. Der Leitrüde dieses Rudels zeigt seit Jahren ein problematisches Verhalten. Während jedoch Einzeltiere von den Kantonen zum Abschuss freigegeben werden können, braucht es für die Regulation eines Rudels die Zustimmung des zuständigen Bundesamtes für Umwelt (Bafu). Dieses hatte mehrere Abschussgesuche für den Leitrüden M92 abgelehnt. Stattdessen wurden Jungtiere entnommen.
So konnte das Rudel sein Jagdverhalten ausbauen, bis ihm nun am vergangenen Wochenende eine erste Kuh zum Opfer fiel. Nur wenige Tage später zeigt das Rudel, dass es sein neu erlerntes Wissen erfolgreich anwenden kann. Bereits nach dem ersten Kuhriss hatten verschiedene landwirtschaftliche Organisationen harsche Kritik an der Wolfspolitik und der fehlenden Regulierung des Wolsfbestandes geäussert. Trotz der unglaublichen Brutalität, mit der das Rudel sein erstes Opfer zur Strecke brachte, sah das Bafu keinen Handlungsbedarf.