Auf dem Rütli 2021 gab es dieses Jahr keine traditionellen 1. August-Reden, Festbänke und Fahnen. Stattdessen feierten rund 400 Gäste, die meisten waren Frauen, ein Fest mit dem Motto: Würdigen, Feiern und Aufbrechen. Anlass waren 50 Jahre Frauenstimmrecht.
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Viel Politprominenz vor Ort
Auf dem Weg vom Schiffssteg bis zur Rütliwiese konnte man den Pionierinnen gedenken, deren Weg zum Stimm- und Wahlrecht sich genauso steinig gestaltete, ist einer Medienmitteilung der Veranstalterinnen zu entnehmen. Nebst den Bundesrätinnen Simonetta Sommaruga und Viola Amherd waren Parlamentarierinnen wie Ständerätin Maya Graf (Grüne BL) vor Ort. Und auch eine Delegation des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SBLV) war unter den Gästen. Laut Gabi Schürch, Vizepräsidentin des SBLV, waren Frauen aller Parteien, Alters und Hintergründe auf dem Rütli. «Wenn wir in Frauenfragen vorwärts kommen wollen, braucht es diese ganze Breite.»
Trotz Regen ein buntes Fest
«Trotz des grauen Wetters war es eine bunte und fröhliche Veranstaltung», sagt Anne Challandes, Präsidentin des SBLV, gegenüber der BauernZeitung. Es sei eine ungezwungene Atmosphäre gewesen mit viel Musik und Begegnungen. «Ich gehe ganz gestärkt nach Hause. Dort beginnen jetzt dann die Vorbereitungen für die Frauensession», fährt Challandes fort. Gefallen haben ihr vor allem die Würdigung der Pionierinnen und die Darstellung der Geschichte der Gleichstellung. «Wir haben bereits viel erreicht, aber es bleibt auch noch viel zu tun.»
Besonders Glück hatte Gabi Schürch. «Beim Betreten des Schiffs zum Rütli bekamen alle einen Zettel. Eine Kollegin gab mir ihren, darauf stand der Name von Bundesrätin Viola Amherd.» Dieser Zettel war für Schürch das Ticket zu einer kleinen Fragerunde mit Viola Amherd. «Mich beeindruckte, wie sich die Bundesrätin ganz selbstverständlich und sehr authentisch mit uns an einen Tisch setzte und unsere Fragen beantwortete. Ich hatte Frau Amherd noch nie so direkt erlebt.»