Ihren Ursprung hat die Aprikose in Asien, genauer in der Mandschurei, von wo aus sie vermutlich durch die Römer nach Europa gebracht wurde. Hier kommt sie seither vor allem im Mittelmeergebiet vor. Denn die Aprikose gedeiht nicht überall. Sie stellt hohe Anforderungen an das Klima.


Diese werden im Rhonetal mit seinem mild-warmen Mikroklima ideal erfüllt, weshalb die Aprikosenkultur im Wallis seit langem stark verwurzelt ist. Die ersten Aprikosenbäume pflanzte der Bauer Gabriel Luizet im Jahr 1838. Seinen Namen trägt daher auch die Sorte "Luizet", aus welcher der berühmte Walliser Abricotine gemacht wird. Bis 1990 wurden ausschliesslich Luizet-Aprikosen angebaut und sie sind mit 27 Prozent der Anbaufläche noch immer die weitverbreitetsten.

Orange Revolution im Wallis

In den frühen 1990er-Jahren jedoch begannen Walliser Aprikosenproduzenten mit kantonaler und nationaler Unterstützung neue Sorten zu entwickeln, um einerseits die Qualität zu verbessern und andererseits mittels verschiedener Sorten mit unterschiedlichen Reifezeitpunkten die Angebotsspanne der Aprikosen zu verlängern.


Das Unterfangen war erfolgreich: Heute sind Schweizer Aprikosen von Anfang Juli bis Ende August erhältlich. 98 Prozent aller Schweizer Aprikosen reifen im Wallis. Damit sind sie mit 30 Prozent des Walliser Fruchtsektors inzwischen ein wichtiges Standbein der Walliser Wirtschaft.
Um dieses zu schützen, werden Aprikosen seit diesem Jahr unter dem neuen Label "Marke Wallis" vertrieben, die neben der Herkunft auch für die Mindestfruchtgrösse, Mindestzuckergehalt sowie die Einhaltung strikter Sozial- und Umweltnormen garantiert.

Gute Ernte 2014

Die guten meteorologischen Bedingungen bewahrten die Aprikosenblüten vor Frost, weshalb für 2014 eine qualitative hochwertige und mengenmässig gute Ernte erwartet wird. Schätzungsweise 6'800 bis 7'000 Tonnen sollen im Handel abgesetzt werden, 3'000 Tonnen davon gehen in den Direktverkauf oder die Destillation.

Franziska Imhof, lid