«Wir sind ein viehloser Betrieb, da muss man in anderen Bereichen Gas geben», erzählte Urs Ogg oben auf einem Podest stehend vor versammelten Zürcher Bäuerinnen und Landwirten. Anlass war der erste Betriebsbesuch am diesjährigen «Puure-Höck» des Zürcher Bauernverbands in Watt.

Im Hochpreissegment tätig

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Urs Ogg, der Seniorchef der Ogg-Farm, stellte den Produktionszweig Christbäume vor. Dort holt die Ogg-Farm das Beste heraus. Wer glaubt, das gäbe vor allem vor Weihnachten Arbeit, sah sich getäuscht. «Der Frühling bis Ende Juli ist auch für die Christbaumkulturen eine intensive Zeit», so Ogg.

Christbäume pflegen, lerne man nicht an einer Landwirtschaftsschule. Sie hätten klein angefangen und sich im Laufe der Zeit immer mehr Fachwissen erworben. Auch brauche es Jahre, bis ein Christbaum schön gewachsen ist und man dauerhaft aus diesem Betriebszweig etwas herausholen könne. «Wir produzieren verkaufsfertige Bäume im Hochpreissegment», betonte Ogg weiter. Die kaufkräftige Kundschaft in Watt-Regensdorf will keine Abstriche an der Qualität. Der Preis kann dann schon mal zweitrangig sein.

Vogelstäbe und «Easy fix»

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Die Bäume müssen schön, kräftig und hochgewachsen sein. Dazu bedarf es Formschnitt, Düngung und Pflanzenschutzmassnahmen. Nie trifft man Urs Ogg ohne Rebschere in der Christbaumkultur an. Dann gibt es noch zwei Geheimwaffen der Familie Ogg:

  • Zum einen die rund 15 000 Vogelstäbe aus Kunststoff, die mit wenigen Handgriffen rasch montiert sind und Vogelfrass verhindern.
  • Zum anderen die sogenannten «Easy Fix»-Christbaumständer. Alle Bäume bohren Oggs unten an und die Kunden können den Christbaum zu Hause auf den Dorn in den dekorativen Ständer stecken.

Ogg. The Farmer

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Das verriet der Senior, aber nun zu «Ogg. The Farmer», wie sich Betriebsleiter Philipp Ogg nennt. Der 43-jährige Meisterlandwirt setzt auf Direktvermarktung mit Selbstbedienung. Bezahlen kann die Kundschaft mit Karte, Twint oder bar. Auch ein Münzwechsler ist vorhanden. Seinen Hofladen schützt Ogg durch eine hochwertige Videoüberwachung vor Diebstählen. Das Sortiment ist vielfältig. Verkaufsrenner sind die Eier. Aus Eigenproduktion stehen Kartoffeln, Gemüse und Süssmais im Regal. Ergänzt wird das Sortiment durch Fleischwaren von Berufskollegen sowie ein regional hergestelltes italienisches Glaceangebot.

Fertig mit Hanf

Früher gab es im Laden auch allerlei Hanfprodukte zu kaufen. 2016 hatte Philipp Ogg mit dem Anbau von Hanf begonnen, was ihm auch grosse Freude bereitete. Aber seit diesem Jahr ist zum Leidwesen des Betriebsleiters Schluss mit dem Hanfanbau. «Es wurde zu kompliziert mit all den Lebensmittelkontrollen», berichtete Ogg seinen Berufskolleginnen und -kollegen.

Dafür hat er aber ein neues Projekt in der Pipeline. So will er ein Maislabyrinth eröffnen. Es fehle nur noch die Baugenehmigung. Alles andere ist fix geplant, inklusive Hüpfburg und Bezahlschranke.

 

Betriebsspiegel Ogg-Farm
Name:
Philipp Ogg
Ort: Watt ZH
LN: 27 ha, davon 3,5 ha Kartoffeln plus Gemüse und Süssmais
Legehennen: 740 Legehennenplätze
Betriebszweige: 4 ha Christbäume, Solaranlage
Direktvermarktung: Hofladen mit Selbstbedienung