Die Kantonschemiker von Genf, Luzern, Thurgau und Zürich hätten gemeinsam knapp 50 Proben von grossen Anbietern und kleinen Importeuren kontrolliert, teilten die Kantone am Dienstag gemeinsam mit. Ihr Fazit: In der Schweiz bestehe kein Anlass für einen Generalverdacht.
Die Kantonschemiker stellten dennoch bei sieben Proben Abweichungen bei den Qualitätsmerkmalen fest - sie verdienten also das Prädikat "extra vergine" nicht, sondern waren einfach normales Olivenöl.
Dabei ging es unter anderem um die Frische oder Qualität der Oliven. "Es bestand aber nie Gefahr für die Gesundheit der Konsumenten", betonte der Zürcher Kantonschemiker Martin Brunner auf Anfrage von Keystone-SDA. "In der Flasche war einfach nicht drin, was darauf angeschrieben war." Die zuständigen Kantonschemiker hätten die notwendigen Massnahmen verfügt.
Olivenöl attraktiv für Betrug
Das Prädikat "extra vergine" weckt bei den Konsumenten hohe Erwartungen und ist entsprechend attraktiv für Betrugsfälle. So werden die Qualität und Echtheit von Olivenöl der höchsten Güteklasse oft in Frage gestellt - gerade auch wegen internationalen Fällen von Fälschungen.
Die Kantonalen Laboratorien wollen daher auch weiterhin in die Entwicklung neuer Analysen und in Untersuchungen zu Qualitäts- und Echtheitsprüfung von Olivenöl investieren, heisst es weiter.
Die Untersuchung von Olivenöl ist äussert komplex und aufwändig. Deshalb wurden die im Handel erhobenen Proben auf mehrere kantonale Laboratorien verteilt. So führte jedes Labor den Teil der Analyse durch, für den es sich spezialisiert hat, wie es weiter heisst.
Der Vorteil: Die Laboratorien konnten die zahlreichen zur Beurteilung der Olivenölqualität notwendigen Parameter effizient prüfen und durch stetige Weiterentwicklung der Methoden auch neue Betrugsmethoden erkennen.
sda