Eine Vereinbarung zwischen den landwirtschaftlichen Schulen Grangeneuve FR und Wallierhof SO trägt dazu bei, den Verwaltungsaufwand für die jungen Leute, die die Lehre zweisprachig absolvieren möchten, zu vereinfachen. Ausserdem erübrigt sich mit ihr die Frage der kantonalen Beiträge. "Diese Partnerschaft geht wahrscheinlich auf die 80er-Jahre zurück", erklärt Laurent Guisolan, Leiter des zuständigen Büros in Grangeneuve. Am Austausch nehmen etwa zehn Schüler pro Jahr teil, am häufigsten diejenigen im zweiten Lehrjahr.
Vollständig eintauchen
Französischsprachige Jugendliche, die auf Deutschschweizer Höfen arbeiten, besuchen den Unterricht in der Regel auf Deutsch. Einige ziehen es vor, nach Grangeneuve zurückzukehren – wegen des Französisch. Wer jedoch vollständig in die andere Sprachkultur eintaucht, profitiert mehr vom Austausch. "Manchmal müssen wir dem einen oder anderen helfen, aber insgesamt funktioniert es gut", so Guisolan. Der Austausch wird auch durch die Übereinstimmung der Schulsysteme in den beiden Kantonen erleichtert (zwei Jahre mit 360 Lektionen und ein Jahr mit 880 Lektionen).
Für die Eltern ist die finanzielle Belastung gering. Bis auf die höheren Reisekosten ist die Rechnung identisch mit der einer Ausbildung im eigenen Kanton. Kost und Logis werden dem Jugendlichen direkt vom Gehalt abgezogen.
Weitere Partnerschaften
Der Kanton Freiburg unterhält weitere Partnerschaften, ins-besondere mit dem Kanton Bern. Die beiden zweisprachigen Regionen ergänzen sich mit ihren jeweiligen Minderheiten recht gut. Ausserhalb dieses kantonalen Rahmens ist es ebenfalls möglich, auf Deutsch, Italienisch oder Rätoromanisch die Lehre zu absolvieren. Voraussetzung ist, dass man vollständig in die Materie eintauchen möchte und die Kurse in der jeweiligen Landessprache besucht.