Am diesjährigen internationalen Agrarroboter-Forum (Fira) in Toulouse, Frankreich wurden die neusten Roboter, Batterien, Sensoren und Visionen vorgestellt.
Sport für Legehennen und Mastpoulets
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Der neue Spoutunic Nav, verfügt über Navigationsgerät und Rechen.
Das Start-up Tibot hat mittlerweile zwei Robotertypen auf dem Markt, für Leghennen und für Mastpoulets. Bereits etabliert und in 16 Ländern im Einsatz ist der Spoutnic, der in Legehennenbetrieben eingesetzt wird. Der Spoutnic bringt die Hennen dazu, ihre Eier in die Nester, statt auf den Boden zu legen. Er fährt, wie ein Staubsaugerroboter, kreuz und quer durch den Stall und scheucht die Hennen auf. So bringt er sie dazu, sich ein ruhiges Plätzchen zum Legen zu suchen. Der neuen Spoutnic Nav, der erst seit kurzem auf dem Markt ist, wurde für Mastpouletbetriebe entworfen. Auch er sorgt für Bewegung in der Halle. Die Mastpoulets sind vitaler und Krankheiten wie Pilze oder Druckstellen kommen weniger vor. Anders als der erste Spoutnic ist er mit einem Navigationsgerät ausgestattet und fährt in geraden Bahnen, um seiner zweiten Funktion nachzukommen; er durchlüftet die Einstreu mit einem Rechen. Diese zwei Roboter sind für eine Halle von maximal 1000 m2 konstruiert.
250 Topfverschiebungen pro Stunde
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Der Trooper soll schon bald in Gärtnerein eingesetzt werden können.[IMG 4]
Der Trooper des französischen Start-ups InstarRobotics hat die Aufgabe, Töpfe zu verschieben, beispielsweise wenn die Pflanzen wachsen und mehr Platz brauchen. So sollen für die Pflanzen optimale Bedingungen geschaffen werden und das aufwändige, manuelle Verschieben erübrigt sich. Das Roböterli lädt mit seinen Greifarmen pro Fahrt bis zu sechs Töpfe auf und stellt sie am gewünschten Ort wieder ab. Laut den Herstellern verschiebt er in einer Stunde250 Töpfe. Ausgestattet mit einem Sensor, Navigationssystem und Lithium-Batterie soll er ganz autonom 24 Stunden am Tag arbeiten können. Nach zehn Stunden muss der Akku gewechselt werden.
Das Start-up arbeitet seit eineinhalb Jahren an der Entwicklung des Troopers. Noch hat er Macken. So hat er manchmal Schwierigkeiten beim Aufladen oder nimmt nur fünf, statt sechst Töpfe mit. Trotzdem ist ein Prototyp bereits erfolgreich in einer Pariser Gärtnerei im Einsatz. Das Start-up hofft, den Trooper bald im grossen Stil auf den Markt bringen zu können.
Nie mehr selbst einstreuen?
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Am Sentinel 2 sind zahlreiche Kameras und Sensoren angebracht.
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Die Einstreu wird schliesslich aus diesem Rohr geschossen.
Die französische Gesellschaft Dussau Distribution stellt an der Fira ihren autonomen Einstreuroboter Sentinel 2 vor. Er misst verschiedene Parameter, wie Ammoniak, CO2, Temperatur oder Feuchtigkeit und schätzt so ein, wo eingestreut werden muss. Mit einer pneumatischen Strohkanone schiesst er dann die Streu an die richtige Stelle. Vorbereitet wird die Streu in einer Aufbereitungsmaschine, die in verschiedenen Ausführungen verkauft wird und diverse Arten von Streu herstellen, mischen und zerkleinern kann. So kann die optimale Streu für jede Nutztierarten hergestellt und ausgebracht werden.
Laut den Herstellern kann so die Hygiene im Stall verbessert werden. Dadurch wird die Tiergesundheit der Tiere gefördert. Ausserdem kann Streumaterial und Arbeitszeit gespart werden.
Da dort am meisten Mist entsteht, wo sich die Tiere am häufigsten aufhalten, werden oft auch die Tiere selbst eingestreut. Die Entwickler des neuartigen Einstreuroboters haben aber während ihren Pilotversuchen festgestellt, dass dies die Tiere nicht stresst. Im Gegenteil, viele Tiere würden mit der mit der fliegenden Streu spielen.
Noch ist der Sentinel 2 nicht auf dem Markt, im Laufe des nächsten Jahres, soll sich das aber ändern.
Dino, Ted und Oz
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Oz, der kleinere Roboter von Naïo jätet pro Tag ungefähr eine Hektare.
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Der grössere Dino schafft vier bis acht Hektaren.
Ein alter Hase im Agrarroboter-Geschäft ist die französische Firma Naïo, die bereits drei autonome Landwirtschaftsroboter entwickelt hat. Der grosse Dino und der kleine Oz werden als Jätroboter im Ackerbau eingesetzt, Ted hingegen im Weinbau. Alle drei Roboter arbeiten mit Lithium-Batterien und können acht bis zu zehn Stunden am Stück arbeiten. Danach brauchen sie zehn Stunden zum Aufladen. Anders als die meisten anderen Landwirtschaftsroboter, sind Dino und Oz bereits in der Praxis im Einsatz, von beiden bereits über hundert Exemplare. Während Dino und Ted auf Betrieben von mindestens 40 ha eingesetzt werden, lohnt sich ein Oz bereits auf 10 ha.
Die Roboter werden laufend weiterentwickelt. Dino beispielsweise, kann seit kurzem nicht nur zwischen den Reihen, sondern auch zwischen den Pflanzen jäten. Der kleine Oz findet bis jetzt seinen Weg zwischen den Pflanzreihen mittels Laser. Er soll aber demnächst, wie die zwei Grossen, mit GPS ausgestattet werden.