In Aarau, Biel und Thun zogen bereits am Morgen zwischen 200 und 350 Leute durch die Stadt. Die Klimademonstration in Bern begann am frühen Nachmittag auf dem Helvetiaplatz. In der Bundesstadt schlossen sich 8000 Personen dem Aufruf der Klimastreik-Bewegung an, wie diese am Nachmittag mitteilte.
Auch viele Eltern und Grosseltern
Der Berner Demonstrationszug bewegte sich über die Kirchenfeldbrücke, Kornhausbrücke, Viktoriastrasse, den Aargauerstalden und durch die untere Altstadt via Zytglogge zurück zum Helvetiaplatz.
Einen Grossaufmarsch mit über 15'000 Menschen gab es laut den Organisatoren in Zürich, und auch in Lausanne beteiligten sich demnach etwa 9000, in Genf rund 3000. In Winterthur strömten etwa 4000 und in Basel mindestens 3000 Personen an die Kundgebung. In Luzern nahmen nach Schätzungen der Organisatoren rund 2000 Personen am Demonstrationszug teil. In St. Gallen versammelten sich rund 1500 Personen in der Marktgasse.
Die Stadt Sitten hatte die Klimademonstration nicht bewilligt. Der Genehmigungsantrag traf gemäss den Behörden nicht rechtzeitig und nicht in der erforderlichen Form ein.
Auffallend war am Samstag, dass auch die Eltern- und Grosselterngeneration stark vertreten war.
Auch ältere Generation gefordert
Damit auch Berufstätige teilnehmen konnten, fand die Demo an einem Samstag statt. Erstmals waren die Demonstrationen damit nicht an einem Freitag, dem Klimastreiktag.
Am letzten Grossanlass vom 15. März hatten sich zehntausende Menschen im ganzen Land beteiligt. In den Wochen seit dem Beginn der Klimastreikbewegung haben die Städte Basel, Olten und Delsberg den Klimanotstand ausgerufen. Hinzu kommt der Kanton Waadt als ganzes.
Damit anerkennen diese Gemeinwesen den Klimawandel als von Menschen gemacht und verpflichten sich, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zustand zu begrenzen.
Ambitioniert, aber machbar
Die Forderungen der Klimastreikbewegung sind der nationale Klimanotstand, keinen Treibhausgasausstoss im Inland mehr bis 2030 und Klimagerechtigkeit. Über 23'000 deutschsprachige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezeichnen diese Forderungen als gerechtfertigt.
«Die Forderungen des Klimastreiks sind ambitioniert, aber nötig und umsetzbar», erklärte der Berner Gymnasiast Jan Burckhardt. «Es ist reine Willenssache, ob wir auf die Stimme der Wissenschaft hören.»
Die Klimastreikbewegung versteht sich als dezentrale Jugendbewegung mit basisdemokratischen Strukturen. Demnach fällt sie ihre Entscheide im Konsens und vermeidet Hierarchien. Sie ist nicht an eine Partei oder Organisation gebunden.