Die Rindviehhaltung steht immer wieder in der Kritik, dass sie für die Klimaerwärmung zu einem grossen Teil Mitschuld trage. Die Reduktion von Treibhausgasen wird auch von der Landwirtschaft gefordert. Im Milchviehforum 2020 werden die verschiedene Emission von der Rindviehhaltung angesprochen und wie diese vermindert werden können. Anita Idel, die Autorin des Buches «Die Kuh ist kein Klima-Killer!» wird ihre Sicht erklären.

Klimakiller Kuh?

Die Kuh als Wiederkäuer verdaut mit der Hilfe von Mikroorganismen Gras. Doch bei der Verdauung entsteht das Gas Methan. Dieses ist 25-mal klimawirksamer als CO2. Eine Kuh stösst, je nach Fütterungsart, 80 bis 600 g Methan täglich aus. Die Menge wirkt nicht gerade hoch, aber bei rund 75 000 Kühen im Kanton Luzern ergibt das eine Menge zwischen 6 bis 45 Tonnen pro Tag.

Dauerhaft und dicht bewachsenes Grünland baut Humusschichten auf und der Bewuchs schützt vor Erosion. Kann durch gute Bewirtschaftung zwei Tonnen Humus entstehen, bindet dieser 3,67 Tonnen CO2 aus der Luft. Die Landwirtschaft muss als Kreislauf betrachtet werden. Sie verursacht Emissionen durch Tierhaltung, Düngung und Bewirtschaftung, aber sie bindet diesen mit einer guten Bodenbewirtschaftung wieder , vor allem beim Grünland.

 

Milchviehforum 31. Januar

Milchviehforum am Freitag, 31. Januar, 8.30 bis
15.45 Uhr, BBZ Natur und ­Ernährung, Hohenrain.

Kosten: Fr. 100.– inkl. Unterlagen und Mittagessen, für ZMP-Mitglieder Fr. 80.–.

Anmeldung: Bis 21. Januar 
an BBZ Natur und Ernährung, Sekretariat, 6276 Hohenrain, Tel. 041 228 30 70 oder unter www.bbzn.lu.ch/kurse.

 

Konflikt Tierwohl und Klima

Beim Bau eines Kuhstalls wählt fast jeder Landwirt den Laufstall aufgrund Aspekten, die für das Tierwohl sprechen. Doch je grösser die verschmutze Fläche, desto mehr Ammoniak entsteht. Tierwohl und wenig Emissionen kann die Weide bieten, da die Kuh nicht am gleichen Ort kotet und Harn lässt. Doch die Stallhaltung ist bei Hitzetagen, Schlechtwetterperioden und im Winter angebracht. Emissionen im Stall können mit baulichen Massnahmen und mit den Reinigungsintervallen reduziert werden.

Die Debatte um das Klima wird in Zukunft weitergehen. Die Regierung im Kanton Luzern hatte im Jahr 2007 einen Zielpfad erstellt, mit dem die Ammoniakemissionen bis 2020 um 20% und bis 2030 um 30% gesenkt werden sollen. Jedoch wird das Ziel bis 2020 zum einen wegen dem höheren Anteil Laufställe und zum andern wegen der steigenden Tierzahl nicht erreicht.

Bei Um- und Neubauten von Ställen müssen die Ammoniakemissionen im Vergleich zur Situation vor dem Bauvorhaben bei Rindviehställen gleich bleiben und bei Schweine- und Hühnerställen um 20% vermindert werden.