Nach der Milchpreiskrise der Jahre 2015 und 2016 befinden sich derzeit in der Europäischen Union rund 380’000 Tonnen Magermilchpulver in den öffentlichen Lagerbeständen. Diese würden den Milchmarkt belasten, betonte der Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, im Gespräch mit EU-Agrarkommissar Phil Hogan.

Magermilchpulver werde deutlich unterhalb des Interventionspreisniveaus gehandelt, was sich auf die Erzeugerpreise niederschlage, schreibt der Deutsche Bauernverband in einer Mitteilung. Die Interventionsbestände müssten schnell und marktunschädlich abgebaut werden.

Der DBV verlangt von der EU, die finanziellen und rechtlichen Möglichkeiten zu schaffen, um Magermilchpulver aus der Intervention in Mischfuttermitteln einzusetzen bzw. zu verarbeiten und als Lebensmittel an Bedürftige abzugeben. Die EU-Institutionen sollen gemäss DBV ebenfalls in Betracht ziehen, für Krisenregionen in Drittstaaten die Lebensmittelversorgung mit verarbeitetem Magermilchpulver aus der Intervention zu verbessern. Die Vereinten Nationen hätten vor kurzem signalisiert, dass Milchpulver aus der EU als akute Nothilfe hochwillkommen sei.

lid