«Keine Senkung des Milchpreises!» lautet der unmissverständliche Titel einer gemeinsamen Medienmitteilung von Schweizer Milchproduzenten (SMP) und Schweizer Bauernverband (SBV) vom Freitag. Die Signale mehrten sich, dass aktuell hart um die Molkereimilchpreise verhandelt werden, schreiben die beiden Verbände, ohne allerdings in Details zu gehen.
Ungerechtfertigter Druck von Handel und Verarbeitern
Der Druck von Seiten Detailhandel und Verarbeitung sei ungerechtfertigt, denn sowohl strukturell wie auch saisonal nehme die Produktion ab, wie jedes Jahr in der Alpsaison. Die aktuelle Wettersituation – nasser Frühling und direkter Übergang in die Trockenheit – sorge für bescheidene Futterqualität, was die Produktion in den nächsten Monaten ohnehin noch weiter dämpfen dürfte.
«Wir fordern die Vermarktungsorganisationen auf, dem Druck zu standzuhalten. Alle Milchvermarktungsorganisationen müssen solidarisch konsequent bleiben und keine Preisnachlässe gewähren», heisst es in der Mitteilung weiter.
Die beiden Verbände untermauern ihre Forderungen mit einigen Fakten. Kurzfristig liege die Milchproduktion zwar mit +1.2 % über dem Vorjahr; sie sei aber seit 2014 in der Schweiz um 160 Mio kg strukturell gesunken (ca. 5 %).
Weniger Kühe, Butterlager im Lot
Die Milchkuhzahl sei ausserdem permanent sinkend. Die längerfristigen agrarpolitischen Rahmenbedingungen würden nicht zu einer Ausweitung der Milchproduktion führen.
Im Weiteren seien die Butterlager sind bei gutem Absatz im Lot; es gebe weder zu viel, noch zu wenig. Die Molkereien erreiche weniger Einschränkungsmilch aus den Käsereien als zu erwarten wäre. In der Branchenorganisation Milch sei zudem der A-Richtpreis soeben basierend auf den Indikatoren unverändert um ein Quartal verlängert worden.
«Wir fordern unsere Branchenpartner auf, diese Signale richtig einzuordnen», schreiben die Verbände. Alle Milchvermarktungsorganisationen seien aufgefordert, diese Position einheitlich zu vertreten: «Sie müssen solidarisch Stabilität verlangen».