Im aktuellen Marktbericht zeigt Swissgranum die definitiven Zahlen der Ernte 2022. Diese bestätigen die im Oktober skizzierte ausgeglichene Bilanz, wie die Branchenorganisation schreibt. Die Branche hat eine Massnahme ergriffen, um eine ausreichende Getreideversorgung vor der Ernte 2023 zu garantieren: Nämlich wurden 20'000 Tonnen vom Importkontingent vom zweiten ins erste Halbjahr 2023 vorverlegt. Die Gesamtmenge im Rahmen des Kontingents bleibt aber bei 70'000 Tonnen, ohne Erhöhung. Bis am 14. März 2023 wurden nur 19'000 t der freigegebenen 40'000 t importiert, was ein Zeichen für eine ausreichende Versorgung mit inländischem Getreide ist, wie Swissgranum die Lage interpretiert.

Lagerbestände werden leicht aufgefüllt

Auch wenn noch nicht alle Zahlen definitiv sind, zeigen die Schätzungen des SGPV dennoch, dass die Lagerbestände nach dieser Ernte 2022 wieder leicht aufgefüllt werden können. Zwischen 20'000 und 30'000 Tonnen werden so konserviert und kommen bei einer qualitativ und/ oder quantitativ weniger guten Ernte zum Einsatz.

Es zeichent sich ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ab

Trotz starker Schwankungen auf den internationalen Märkten, bleibt die Vermarktung in der Schweiz aufgrund des Grenzschutzes, der Importkontingente, der guten Qualität der Ernte 2022 und einem Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage relativ stabil.

Richtpreise fast erreicht

Was die bezahlten Preise an die Produzenten betrifft, wird der SGPV wie jedes Jahr eine Preiserhebung bei den Delegierten und Sammelstellen durchführen. Nach den zum jetzigen Zeitpunkt vorliegenden Informationen sollten die ausgehandelten Richtpreise für die Ernte 2022 fast erreicht worden sein, was einen grossen Teil der höheren Produktionskosten decken dürfte.

Bio-Getreide wir um über 10'000 Hektaren steigen

Nach ersten Schätzungen von Swissgranum wird die Brotgetreidefläche der Ernte 2023 leicht rückläufig sein (- 1'200 Hektaren) und wird sich auf 80'927 Hektaren belaufen. Der Anteil biologisches Getreide wird um 168 Hektaren auf 10'666 Hektaren steigen. Der Anteil der Bio-Brotgetreideflächen wird damit 13,2 % betragen. Die effektiv geerntete Menge wird von den Erträgen und vom Wetter abhängig sein. Allgemein kann man sagen, dass die Kulturen den Winter mehrheitlich gut überstanden haben und die Wachstumsbedingungen derzeit gut sind.

Im Hinblick auf die Preise setzt sich der SGPV für eine Erhöhung der Richtpreise für Brot- und Futtergetreide ein. In einem unsicheren Umfeld ist es besonders wichtig, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Produktion von einheimischen Rohstoffen zu schaffen und die Abhängigkeit vom Ausland zu verringern, sagt die SGPV. Die Verhandlungen finden am 6. Juni 2023 statt.