2021 ist aus Sicht der Schweizer Zucker AG (SZU) ein Jahr mit wichtigen politischen Grundsatzentscheiden für die Zuckerbranche, wie es in einer Mitteilung heisst. Nur wenn alle Beteiligten an einem Strick ziehen, könne die Schweiz auch in Zukunft stolz sein auf ihre Zuckerbranche, die rund 30 Prozent nachhaltiger arbeite als die ausländische Konkurrenz. 

Grenzschutz und Beiträge sichern

Die Lage auf dem Weltmarkt stimme dank einem weltweiten Zuckerdefizits, bedingt durch schlechte Ernten, mit guten Preisen eher positiv. Aber durch die Corona-Pandemie habe den Zuckerverbrauch durch Einschränkungen bei Tourismus, Gastronomie und Events gesenkt. 

Die Zuckerbranche stehe unter Druck, schreibt die SZU. Nun müsse das Massnahmenpaket, das seit 2017 für stabile Rahmenbedingungen sorge, verlängert  bzw. eine faire Nachfolgelösung gefunden werden. Dabei sei die Weiterführung des Grenzschutzes und die Erhöhung der Einzelkulturbeiträge zentral. Ersterer schütze die Schweizer Zuckerbranche vor billigen Importen aus der EU, Letzterer stelle ausreichende Zuckerrübenflächen im Inland sicher. Mit diesen beiden Massnahmen könnten die Produzenten auch in Zukunft in genügender Menge anpflanzen, da es sich wirtschaftlich lohnt, so die SZU.

«Vernünftige Politik» beim Pflanzenschutz

Weiter solle der Anbau von Bio- und IP-Suisse-Rüben gefördert werden. Die Politik im Bereich Pflanzenschutz müsse im Vergleich zur EU «vernünftig» sein, um genügend Zuckerrüben für die beiden Fabriken der SZU zu produzieren. 

In den Standort Aarberg hat die Firma 2020 knapp 20 Millionen Franken investiert und ein neues Zuckersilo errichtet. 

Verlust und aufgelöste Reserven

Finanziell war 2020 für die SZU kein einfaches Jahr. Zwar stieg der Ertrag aus den rund 1,66 Millionen Tonnen angelieferten Rüben leicht gegenüber 2019 (von 196,9 auf 209,6 Millionen Franken), man habe aber auch leicht mehr Rübengeld ausbezahlt. Unter dem Strich resultiere (zusammen mit der Investition ins Zuckersilo in Aarberg) ein Verlust von 0,1 Millionen Franken. Zur Stützung des Rübengelds hat die SZU nach eigenen Angaben ausserdem zusätzlich 8,7 Millionen Franken Reserven aufgelöst. Dividenden zahle man keine aus.  

 

Drei neue Verwaltungsräte

Die Aktionärinnen und Aktionäre der Schweizer Zucker AG haben drei neue Verwaltungsräte gewählt. Neu werden

  • Simone de Montmollin aus Laconnex,
  • Manuel Strupler aus Weinfelden
  • und Guido Stäger aus Studen

im obersten Gremium Einsitz nehmen. Ausgeschieden sind der

Vizepräsident, Hansjörg Walter und Paul Kundert.