«Offenbar gibt es keine Hemmungen, den Schlachthof gegenüber dem Schutz von Natur und Mensch zu priorisieren», kritisiert Greenpeace Schweiz in einer Mitteilung. Die Migros-Tochter Micarna will mit dem Bau eines neuen Schlachthofs für Geflügel nach eigenen Angaben auf das stetige Marktwachstum im Bereich Schweizer Poulet reagieren.
«Prozessablauf ist fragwürdig»
Für Greenpeace ist das geplante Projekt mit Schlachtkapazitäten für 40 Millionen Hühner pro Jahr eine Förderung des übermässigen Verzehrs von Geflügelprodukten und des Imports von Futtermitteln. Daher hat die Organisation zusammen mit Bürger(innen) aus der Region St. Aubin FR, wo der Neubau erstellt werden soll, Einsprache eingereicht.
Diese ist nun aber gemäss Mitteilung abgelehnt worden, Greenpeace spricht von einem fragwürdigen Prozessablauf und unpräzisen Informationen seitens Micarna.
Migros in einer Machtposition
Bedenklich findet man bei Greenpeace zudem, dass sich Gemeinde und Kanton scheinbar für die Umsetzung des Schlachthof-Projekts einsetzen. Sie sollten die Interessen der lokalen Bevölkerung und der Umwelt priorisieren, nicht dem wirtschaftlichen Streben der Migros-Gruppe, heisst es in der Mitteilung. Eine solche Begünstigung werfe kein gutes Licht auf die Machtposition des orangen Riesen.
Aus diesen Gründen hat Greenpeace, wiederum zusammen mit Bürger(innen) gegen den Entscheid der Gemeinde zur Ablehnung ihrer Einsprache Rekurs beim Kanton eingelegt.