Am nördlichen Ende des Hallwilersees entsteht die schweizweit grösste Aprikosenanbaufläche mit über 600 Bäumen unter Folientunnel. In fünf bis sechs Jahren wird mit einer Ernte von rund 9000 Kilogramm gerechnet, wie heute an einer Medieninformation betont wurde.
Zu diesem freudigen Ereignis durfte auch der Aargauer Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth nicht fehlen. Er betonte, dass der Aargau mit der Anbaumethode unter Folientunnel Pionierarbeit leiste: «Die innovative Technik schont die Ressourcen. Zudem bleibt dank Direktvermarktung der Früchte ein grosser Teil der Wertschöpfung beim Obstproduzenten und damit in unserem Kanton», wird er in einem Communiqué zitiert. Die Seetaler Aprikosen sollen genussreif gepflückt und direkt in der Region verkauft werden. Der Vertreib über den Grosshandel stehe nicht im Vordergrund, heisst es.
Anspruchsvoller Anbau
Der Aprikosenanbau ist anspruchsvoll und bedingt ein trockenes und mildes Klima. Dieses könne im Seetal dank einer modernen Folientechnik mit Regenschutz und Lüftungssystemen erzeugt werden, teilt der Kanton Aargau mit. Ausserdem könne man so den Einsatz von Pflanzenschutzmittel auf ein Minimum reduzieren und gezielt Nützlinge wie Marienkäfer einsetzen. Der Folientunnel schützt die Bäume auch vor Frost und Hagel.
Sortenwahl entscheidend
Für das Projekt tauschten sich die beiden Obstproduzenten Urs Baur und Robert Siegrist intensiv mit Spezialisten des landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg sowie Experten aus dem In- und Ausland aus. So fanden die neusten Erkenntnisse des Forschungszentrums Conthey der Agroscope und des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) in Frick Eingang in den Aargauer Aprikosenanbau. Es wurden Sorten gepflanzt, die robust gegen Schädlinge und Krankheiten sind. jw