30 Betriebe hatten sich zur Heckenmeisterschaft gemeldet, insgesamt waren über 50 Hecken im Rennen. Am Samstag, 24. August im Hofstadl in Gossau SG wurden die Heckenkönige gekürt.

Nach folgenden Kriterien wurde beurteilt:

  • Länge und Breite
  • Artenvielfalt in der Hecke
  • Grösse des Krautsaums
  • Vernetzung in der Umgebung

1. Manchmal mit der Stirnlampe

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Der erste Preis ging an Lucia und Marcel Neff aus Lömmenschwil SG. Seine Hecke zeichnet sich durch eine grosse Vielfalt an einheimischen Sträuchern aus, wie der WWF auf seiner Website ausführt. Einzig ein Sommerflieder störe das Bild. Elemente wie ein Asthaufen und ein breiter Krautsaum brachten weitere Punkte. Die Vernetzung sei durch das nahe Sittenufer gegeben. Wendelin Aepli, auf dessen Land die Hecke steht, arbeitet Hand in Hand mit Bauer Neff. Es gebe immer wieder etwas zu tun mit Pflege oder Aufwertung der z.T 40 Jahre alten Hecke. Er arbeite zuweilen mit der Stirnlampe bis in den Abend hinein, wird Marcel Neff zitiert.

2. Eine Hecke fürs Vaterland

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Der zweitplatzierte Arnold Dürlewanger aus Staad SG hat eine 150 Meter lange Hecke. Bei der Beurteilung wurden 22 einheimische Arten darin gezählt. Im Inneren der ziemlich breiten Hecke verborgen stehen alte Panzersperren, denn das Land des Bauern ist grenznah gelegen. Über das Vernetzungsprojekt „Buechsee-Buechberg“ ist das Strauchwerk mit anderen Ökoflächen vernetzt.

3. Ein Vogelparadies am See

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Den dritten Rang erreichte Andreas Boschung, der mit seiner Frau Regula den Gutsbetrieb des Schloss Watt in Mörschwil SG leitet. Auf seinem Land gibt es 20 Hecken, die prämierte ist 300 Meter lang, hat einen breiten Krautsaum und zieht sich um einen kleinen See. Markus Boschung, der Bruder des Betriebsleiters beobachtet die Vögel, die sich in der Hecke niederlassen. Er schätzt, dass hier 20 bis 30 Vogelarten brüten. Alle 20 Hecken der Boschungs sind Teil der Vernetzung zwischen Goldach und Sitter.

 

St. Galler Bauernverband dabei

Die erste Schweizer Heckenmeisterschaft wurde vom WWF gemeinsam mit Pro Natura und dem St. Galler Bauernverband, sowie mit Unterstützung des Amtes für Jagd und Fischerei, dem Fonds Landschaft Schweiz und dem Landwirtschaftlichen Zentrum lanciert.

Neben den drei ersten Rängen wurden drei weitere Landwirte für ihre Hecken mit Anerkennungspreisen gewürdigt:

  • Peter Zahner, Waldkirch
  • Felix Urscheler, Waldkirch
  • Johannes Sutter, Hemberg

Porträts aller prämierten und geehrten Landwirte finden Sie auf der Website des WWF.

 

Zusammenarbeit verbessern

Der WWF schreibt, derartige Meisterschaften seien eine gute Gelegenheit, die Zusammenarbeit von Umweltorganisationen und Landwirtschaft zu verbessern. «Mit der Heckenmeisterschaft sprechen wir den Bäuerinnen und Bauern, die ihre Hecken mit Weitsicht bewirtschaften und damit einen Beitrag zur Förderung der Biodiversität leisten, unsere Wertschätzung aus», wird Martin Zimmermann, Projekteiter Biodiversität beim WWF-Regiobüro Ostschweiz zitiert.

 

Mitmachen

Sie möchten ebenfalls eine Hecke anlegen, oder die Biodiversität anderweitig fördern? Unter "Biodiversität zum Znüni" finden Sie verschiedene Artikel mit praktischen Tipps und Hinweisen zu Hecken, Steinhaufen, Waldrändern, Massnahmen rund um den Hof oder in der Kunstwiese und Ackerschonstreifen.