Der milde und sonnige Winter, gefolgt von einem wechselhaften März, führte zu einer stark verfrühten Vegetationsentwicklung, zeigt die Dürrfutter-Enquête 2020 von Agridea. Die Trockenperiode im April verringerte den Vegetationsvorsprung nur geringfügig, so dass Ende April und Anfang Mai vielerorts im Flachland gutes Heuwetter herrschte. Aufgrund des guten Wetters seien die Bestände bereits etwas über den optimalen Erntezeitpunkt hinausgewachsen, was sich durch die erhöhten Rohfasergehalte zeigte, so Agridea. «Das sonnige und trockene Wetter führte beim ersten Schnitt im Durchschnitt zu erhöhten Zuckergehalten und tiefen Rohaschwerten», heisst es in der Dürrfutter-Enquête. Bei den Folgeschnitten wurde vermehrt verschmutztes Futter mit deutlich höheren Rohaschgehalten geernet.

Gehalte liegen im Durchschnitt

Die Analysegehalte des Dürrfutters 2020 liegen laut Agridea im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Agridea zieht folgende Schlüsse aus der Raufutter-Enquête 2020:

  • Der mittlere Energiegehalt von belüftetem Dürrfuttermit 5.4 MJ NEL pro kg Trockensubstanz (TS), als auch jener von bodengetrocknetem Dürrfuttermit 5.1 MJ NEL pro kg TS hat Verbesserungspotenzial.
  • Die APDE- und APDN-Gehalte sind ausgeglichen und weichen nicht vom mehrjährigen Durchschnitt ab.
  • Die Rohprotein-, Rohfaser-, NDF- und ADF-Werte liegen im Durchschnitt der vergangenen Jahre.
  • Der Zuckergehalt ist aufgrund der sonnigen Perioden höher als in den Vorjahren. Bei solchem Futter ist besonderes auf einen optimalen Proteinausgleich der Ration zu achten um einen Zuckerüberschuss zu verhindern.[IMG 2]

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Wallis erzielt weniger gute Werte

Gute Energie- als auch Protein- und Rohfasergehalte wurden in diesem Jahr in den intensiven Futterbauregionen der Ostschweiz, aber auch im Mittelland und der Zentralschweiz gemessen. In allen Regionen seien die Rohaschegehalte jedoch über 100g pro kg TS getreten, was aus Sicht der Futterhygiene zu vermeiden ist, so Agridea. Bis auf das Wallis zeigten alle Regionen vergleichbare Gehaltswerte auf gutem Niveau. Dort wurden Energiegehalte über 5.2 MJ NEL pro kg TS nur schwer erreicht und auch die Protein- und Rohfasergehalte lagen unter bzw. über den erwünschten Werten.

 

Futtermitteldatenbank im Netz

Die Auswertung des Dürrfutters 2020 basiere auf rund 2400 eingesandten Proben bei der Ufag AG und Eurofins Scientific AG, schreibt Agridea. Die Daten werden in die Schweizerischen Futtermitteldatenbank Feedbase einfliessen und seien dort kostenfrei abruf- und einsehbar.