Auf rund 80’000m2 sollen in Bubikon neue Infrastrukturflächen für die SBB entstehen. Das Projekt «Abstell- und Serviceanlage Bubikon/Hinwil» wurde anlässlich der Teilrevision 2020 des kantonalen Richtplans vom Kanton Zürich in den Richtplan aufgenommen, schreibt der Gemeinderat Bubikon in einer Medienmitteilung. Der Baustart soll 2027 erfolgen.

Verlust von Kulturland und Biodiversität

Der Bund hat das Projekt bereits abgesegnet, doch jetzt melden sich betroffene Landbesitzer, Einwohner und sogar der Gemeinderat zu Wort und wehren sich gegen das Projekt. Denn, die 4,4 km langen Abstellgleise, Hallen und Anlagen sollen acht Hektare Kulturland und Fruchtfolgefläche verdrängen. «Die Überbauung hätte den Verlust von Kulturland und biologisch-dynamisch bewirtschafteter Fruchtfolgefläche zur Konsequenz. Für Bürgerinnen und Bürger ginge Naherholungsgebiet verloren und das Landschaftsbild der Ritterhausgemeinde würde erheblich beeinträchtigt», schreibt der Gemeinderat in einer Medienmitteilung. Ausserdem sei der Nachtbetrieb mit Lärm-, Licht- und Staubemissionen eine weitere Belastung für die Umwelt.

Einig sind sich der Gemeinderat und die neu gegründete Interessengemeinschaft Pro Brach Fuchsbühl auch darüber, dass die Überbauung den Lebensraum einer Vielzahl an Tieren, darunter Wildbienen, Ringelnattern, Fledermäuse, die seltenen Gelbbauchunken, Neuntöter und Gartenrotschwänze zerstören würde.

Gemüsebauer droht Verlust des ganzen Landes

Unter den Mitgliedern der IG Pro Brach Fuchsbühl finden sich auch Landwirte, auf deren Land sich die Überbauung befinden soll. Insbesondere Gemüsebauer Jürg Raths trifft es hart, denn er würde seine gesamte Obst- und Gemüseplantage auf einen Schlag verlieren. Das wäre, als würde man ihm den Boden unter den Füssen wegziehen, sagt der Landwirt gegenüber Nau.ch. Er habe sich seine Existenz dort 16 Jahre lang aufgebaut, das würde nun alles zunichte gemacht. Und auch das Land und der Betrieb von Christian Albrecht, der Milchwirtschaft und eine Pferdepension betreibt, würde deutlich dezimiert werden, heisst es auf der Website der Interessengesellschaft.

Eine Alternative muss her

Zusammen mit Natur-, Umwelt- und Landschaftsschutzorganisationen sowie politischer Hilfe will die IG Pro Brach Fuchsbühl die geplante Abstell- und Serviceanlage der SBB in Bubikon abwenden. Man müsse eine Alternative finden, bei der weniger Kulturland und somit weniger Lebensgrundlagen für Mensch und Tier zerstört werde, heisst es auf der Website.

Obwohl die Eingabe im kantonalen Richtplan und die Bewilligung des Bundes für das Ausbauprojekt bereits erfolgt sei, gibt es für die Einwohner Bubikons noch Hoffnung. Bis Ende März 2021 findet die Anhörung und öffentliche Auflage statt, wo jeder Bürger und jede Bürgerin eine Eingabe machen kann. Danach wird die Vorlage vom Kantonsrat diskutiert.