Der Grund für die grössere Toleranz liege darin, dass die Verarbeiter wüssten, dass heuer das Angebot an Industriekartoffeln knapp sei "und deshalb sind alle Abnehmer kulant beim Stärkegehalt", so die Erfahrung von Matthias Schwab. Zuwenig Stärke sei bei frisch geernteten Agria oft ein Problem, aber am Lager steige der Stärkehalt bis ein halbes Prozent, weiss Schwab.
Erwinia in der Ostschweiz
Daniel Peter aus Rickenbach ZH ist Vorstandsmitglied der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten (VSKP) und Kartoffelpflanzer. Er hatte im Frühjahr Sorgen mit der Bakterienkrankheit Erwinia (Knollennassfäule). Sie sei bisher vereinzelt auf Kartoffelfeldern in der Ostschweiz aufgetreten. Bei der Sorte Agria seien bei ihm 15 Prozent der Pflanzen von Erwinia betroffen gewesen. Wichtig sei, dass möglichst viel zur Frischverarbeitung geliefert werde, später in ein gut belüftetes Kurzzeitlager, betont Peter. Ebenso entscheidend sei, dass die Kartoffeln erst bei genügend Schalenfestigkeit gegraben werden, sagt er.
Gute Erträge – gute Preise
Der Bruttoertrag liegt über alle Segmente gesehen mit 377 Kilogramm je Are tiefer als im Vorjahr, als der Ertrag bei 403 Kilogramm lag, berechnete die Branchenorganisation Swisspatat. Ruedi Fischer, Präsident der VSKP, freut sich an den guten Preisen für Kartoffeln. "Die aktuelle Marktlage ist aus Sicht der Produzenten gut, der Start der Vermarktung der Ernte 2019 ist gelungen", analysiert Fischer. Auch bei den Biokartoffeln sind die Erträge erfreulich.