Wird eine Obstsorte über Jahrhunderte weitervermehrt, lässt das auf ganz besondere Eigenschaften schliessen. Die Lüina ist eine beliebte Kastaniensorte, die vor allem in den mittleren und nördlichen Regionen des Tessins und Misox seit knapp 700 Jahren angebaut wird.
Ihre Früchte im Vergleich zu der Lüina aus dem Bergell eher klein, aber von ausgezeichneter Qualität. Sie sind aromatisch, süss und lassen sich nach dem Trocknen leicht von der Schale trennen. Frisch eignen sie sich gut zum Braten und die getrockneten Früchte lassen sich zu jedem beliebigen Zweck weiterverwenden.
Lüina ist keine Anspruchsvolle
Da sie so speziell gut ist, wurde die Frucht nun heute zur Obstsorte des Jahres 2019 ausgezeichnet. Die Lüina stellt keine grossen Ansprüche an den Boden und fühlt sich in Höhenlagen von 300 bis zu 1000 Meter über Meer wohl, wie Fructus die Vereingung zur Förderung alter Obstsorten in einer Mitteilung schreibt. Die Bäume wachsen selbst auf kargen Böden und in Steillagen gut und entwickelten sich rasch. Neben den Früchten kann auch das Holz des Baumes als Bau- und Brennholz verwendet werden.
Kastanie passt sich an
Über die Jahrhunderte hat sich die Lüina an die extremen Standorte im Tessin und Misox angepasst. Sie ist Teil der genetischen Vielfalt der Kulturpflanzen in der Schweiz. Gegen die Sie ist gegen die grossen Marroni aus dem Süden zwar kaum konurrenzfähig, aber auf lokalen Märkt wird sie trotzdem gerne gekauft. Vor allem birgt ihr Erbgut einen Schatz an genetischen Eigenschaften, die erhalten werden müssen, so Fructus.
asa