Der Gemüsebau gilt gemeinhin als intensive Form der Landnutzung. Daher sei er besonders interessant, um die Wirkung der Bewirtschaftsungsart auf ganze Nematoden-Gemeinschaften zu untersuchen, schreiben Agroscope-Forschende in einem Beitrag von «Agrarforschung Schweiz». Nematoden sind Fadenwürmer, die sich von Bakterien, Pilzen oder Pflanzen ernähren oder aber räuberisch leben können. Gemäss den Studienautoren sind diese Bodenbewohner wertvolle Zeiger für das unterirdische Ökosystem.
Je intensiver, desto weniger
Untersucht wurden je 20 biologisch und konventionell bewirtschaftete Gemüsefelder sowie 20 extensive Wiesen als Vergleich. Nach der Analyse von über 30'000 Nematoden und dem Nachweis von 98 verschiedenen Gattungen kommen die Forschenden zum Schluss: im extensiven Grünland hat es die meisten Nematoden, gefolgt vom biologischen und anschliessend dem konventionellen Gemüsebau. Je intensiver gearbeitet wird, desto weniger Fadenwürmer tummeln sich im Boden, so das Fazit.
Grösseres Nahrungsnetz, aber Kontrolle nötig
Insbesondere fand man Bio-Böden mehr Nematoden der Gruppe Pflanzen-, Bakterien- und Allesfresser. Zudem konnte eine höhere Stoffwechselleistung der gesamten Fadenwurm-Gemeinschaft nachgewiesen werden. Das sei ein Hinweis auf im Vergleich zu konventionellen Feldern grösseres Nahrungsnetz und bessere Bodenfruchtbarkeit, so die Forschenden.
Die pflanzenfressenden Nematoden können allerdings auch die Gemüsekultur parasitieren. Hier brauche es eine passende Kontrollstrategie.
Resultate mit Vorsicht zu geniessen
Zum Schluss geben die Autoren zu bedenken, dass Art der Kultur auf den untersuchten Feldern unterschiedlich gewesen sei. Das limitiere die Aussagekraft und daher seien weitere Untersuchungen nötig, um die Resultate dieser Studie zu bestätigen.