Es ist eine andere Art Aktion für Tierrechte: am frühen Morgen stehen Leute in gelben Leuchtwesten vor einer Metzgerei im Aargau. Sie halten Plakate und schwenken Kameras, aber die Szene bleibt friedlich. Nicht einmal der Geschäftsführer der Metzgerei hat etwas einzuwenden. Kein Wunder, er war im Voraus informiert worden.
Abschied von den Schlachttieren
Wenn die Chauffeure Tiere anliefern, werden sie mit Kaffee und Kuchen versorgt. Dafür dürfen die Aktivisten in die Transporter schauen, filmen, fotografieren und sich verabschieden. Das Ziel: den Tieren ein Gesicht geben und sie so aus der Anonymität des Schlachtbetriebs herausheben.
Die Verbindung von Fleisch und Tier
Die Mitglieder der Mahnwache wollen den Konsumenten ins Gedächtnis rufen, dass jedes Stück Fleisch im Laden ein Tier das Leben gekostet hat. Ursprünglich kommt die Bewegung "The Save Movement" aus Kanada, ist aber weltweit bereits in über 560 Lokalvereinen organisiert. Sie will Menschen dabei helfen, vegan zu werden.
Verständliche Beweggründe
Der Geschäftsführer der betroffenen Metzgerei versteht die Hintergründe der Mahnwache. Allerdings betont er, in seinem Betrieb werde den Tieren dank Regionalität Vieles erspart. In der Hitze stehende Viehtransporter, wie es in Amerika vorkomme, finde er auch schlimm.
Weitere Mahnwachen sind geplant
Ein- bis zweimal pro Monat sollen nun an diesem und verschiedenen anderen Orten in der Schweiz Protestaktionen stattfinden. Da alles friedlich bleibt und die Aktionen angemeldet werden, haben weder die Polizei noch die Betreiber der Metzgerei ein Problem damit.
Was die Tiere von dem Abschieds-Komitee mitbekommen und wieviel Einfluss die Mahnwachen auf das Konsumverhalten haben, bleibt unklar.
jsc