Sie sind zwar unabdingbar für den Schutz von Kulturflächen und die nötige Einzäunung, aber für Wildtiere und zum Teil auch Nutztiere können Zäune und Weidenetze eine Todesfalle sein.
Neuere Zahlen, die der Schweizer Tierschutz (STS) letztes Jahr erhoben hat, kommen auf 3000 bis 4500 Tiere, die pro Jahr zum Teil qualvoll in Zäunen oder Netzen umkommen. Die Zahl an verletzten Wildtieren wird auf um die 10 000 geschätzt.
Merkblatt ist überarbeitet
Um mitzuhelfen, solchen Unfällen vorzubeugen, sollten im Umgang mit Zäunen und Weidenetzen einige Regeln beachtet werden (siehe Kasten unten). Wichtig ist vor allem, eine gute Sichtbarkeit des Zauns oder Netzes für die Wildtiere zu gewährleisten. Wie der STS auf Anfrage mitteilt, wurde das Merkblatt «Sichere Zäune für Nutz- und Wildtiere» überarbeitet.
Gefährliche Weidenetze
Als Grundlage für die Zahlen wurden die Angaben von zehn Kantonen über die Todesursache von Fallwild ausgewertet. Bei ungefähr 75 Prozent aller getöteten Tiere waren Weidenetze, auch als Flexinetze bekannt, die Ursache. Deshalb sollte, wann immer möglich, auf sie verzichtet werden.
Knotengitter und Litzenzäune stehen mit je ca 6 % an zweiter Stelle der Todesursachen. Stacheldraht sei verhältnismässig nur in wenigen Fällen die direkte Todesursache, führe jedoch gemäss STS vermutlich zu sehr vielen Verletzungen.
Rehe am stärksten betroffen
Betroffen vom Tod in Zäunen oder Weidenetzen sind verschiedene Wildtierarten. Die Tierart mit den meisten Todesfällen waren die Rehe mit einem Anteil von 70 Prozent. Ebenfalls häufig Opfer von Zaun-Unfällen waren Füchse, Vögel und Hirsche.
Auch Nutztiere sind zum Teil von Unglücken mit Zäunen betroffen, der STS hat auf Anfrage aber keine verlässlichen Zahlen dazu.
Hier kommen Sie zum aktualisierten Merkblatt «Sichere Zäune für Nutz- und Wildtiere».
Achtung bei Weidenetzen
Bei Zäunen im Allgemeinen ist zu beachten:
- Regelmässig den ganzen Zaunverlauf kontrollieren.
- Flatterbänder oderWarnbänder in für Wildtiere gut sichtbaren Farben (blau-weiss, schwarz-gelb) anbringen.
- Den Zaun entfernen, wenn er nicht mehr in Gebrauch steht.
- Mind. 20 m breite Durchgänge zwischen Zäunen für Wildwechsel frei lassen.
Bei Weidenetzen im Besonderen auf Folgendes achten:
- Grosse Gefahr für Wildtiere: Wenn möglich darauf verzichten.
- Nach Gebrauch sofort wegräumen.
- Tägliche Kontrolle
- Gut spannen
- Um Kleintiere zu schonen, sollte der untere Teil nicht elektrifiziert sein.
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