Aktuell zählt der Kanton Graubünden vier Wolfsrudel: Das Calanda-, Ringelspitz-, Beverin- und Valgrondarudel. Nun gehen lokale Wildhüter in der Surselva davon aus, dass in diesem Jahr ein weiteres hinzukommt, schreibt die Bündner Zeitung. Im Frühling ist die Paarungszeit der Tiere, die Welpen werden sich – sollten sie tatsächlich geboren werden – aber erst im Juli oder August ausserhalb der Wurfhöhle zeigen.
Das vierte Rudel in der Surselva
Das neue Wolfsrudel wäre das vierte in der Surselva, wo es gemäss dem Bericht der Bündner Zeitung bereits 15 Tiere gibt. Allein in diesem Jahr habe es schon 250 «Ereignisse» gegeben – also Sichtungen, Kot oder Risse durch Wölfe.
Viehhalter sollen wachsam sein
Wildhüter Arnold Caminada betont gegenüber der Bündner Zeitung zwar, nicht alle Störungen seien auf den Wolf zurückzuführen. Gerade Mutterkühe reagierten wegen ihrer reduzierten Bindung zum Menschen manchmal empfindlich.
Trotzdem sollten laut Caminada auch Viehhalter wachsam sein, was den Wolf betrifft. Wenn es mehr Rudel gebe, müsse man mit Angriffen auf frischgeborene Kälber rechnen. Z. B. wenn sie in steilem Gelände unter einem Zaun hindurch ausserhalb der Reichweite der Mutter rutschen.
Warnungen sollen rascher kommen
Für dieses Jahr sei geplant, den Wolfs-Warndienst per SMS des kantonalen Jagdamtes auszubauen. Landwirte, Alpmeister, Imker und Gemeindevertreter sollen so rascher über Sichtungen oder Standorte von Wölfen informiert werden.
Informationen für die Bevölkerung
Auch Bündnerinnen und Bündner sollen besser über den Wolf informiert werden, heisst es in der Bündner Zeitung. Dazu wolle man auf einem Informationsportal online einzeichnen, wo sich Wölfe aufhalten.
Falsche Sichtungen sind nicht schlimm
Gerade weil man heute im ganzen Kanton Graubünden mit Wölfen rechnen müsse, seien Meldungen zu (möglichen) Sichtungen aus der Bevölkerung wichtig. Dabei mache es nichts, wenn man sich irre und sich das Tier am Ende gar nicht als Wolf herausstellt. Mehr Spuren und Sichtungen seien aber Wichtig, um sich ein Bild des Lebensraums der Raubtiere zu machen und präziser warnen zu können.
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