Das Ziel des Appells im Rahmen der Kampagne «Agrarlobby stoppen» ist laut Medienmitteilung eine zukunftsgerichtete Agrarpolitik. In der neuen AP 22+ müssten die «massiven Umweltdefizite» korrigiert und dadurch die Ernährungssicherheit für künftige Generationen sichergestellt werden. 

Agrarlobby verteidigt hohe Produktion auf Kosten der Umwelt

Die Agrarlobby (darunter verstehen die Umweltorganisationen beispielsweise die Herstellerfirmen von Pflanzenschutzmitteln und Futtermittel-Importeure) gebe nur vor, die Schweizer Bauernfamilien zu unterstützen. In Wahrheit seien diese Akteure die grössten Profiteure der «Steuermilliarden für die Landwirtschaft». 

Es sei auch die Agrarlobby, die eine auf hohe Produktion getrimmte Landwirtschaft fördere, die zu den bekannten Problemen mit Überdüngung, Verlust von Lebensräumen, Pflanzenschutzmittel-Eintrag, Abhängigkeit von importierten Futtermitteln in die Umwelt und Rückgang der Biodiversität führt. 

Ein Zeichen setzen und den Appell unterstützen

Bisher verhindere die Agrarlobby eine flächendeckende Kehrtwende in der Schweizer Landwirtschaft hin zu mehr Ökologie. Bird Life, Greenpeace, Pro Natura und WWF rufen alle dazu auf, ihren Appell zu unterstützen und online zu unterschreiben. 

Unter den bisherigen Unterstützern finden sich verschiedene Landwirtinnen und Landwirte, Politiker (etwa der grüne Nationalrat Kilian Baumann), Wissenschaftler, Aktivisten wie Dominik Waser aber auch bekannte Persönlichkeiten wie Markus Imhoof, Regisseur des Dokumentarfilm «More than Honey» oder die OL-Läuferin und Biologin Simone Niggli-Luder. 

 

Das wird gefordert

Für eine zukunftsgerichtete AP formulieren die Umweltverbände folgende Forderungen:

  • Von der Politik fordern wir eine Agrarpolitik, welche Pestizide, Futtermittelimporte und Düngereinsatz rasch reduziert sowie die Biodiversität wirksam fördert.
  • Vom Schweizer Bauernverband (SBV) fordern wir, sich von den Interessen des Agrobusiness zu lösen und konstruktiv an der ökologischen Weiterentwicklung der Landwirtschaft mitzuarbeiten.
  • Vom Handel fordern wir Transparenz in den Lieferketten und die faire Unterstützung von Produzenten bei der Durchsetzung einer nachhaltigen Landwirtschaft.
  • Die Bäuerinnen und Bauern ermuntern wir, den Weg in Richtung einer ökologischen Landwirtschaft konsequent zu gehen.

Den vollständigen Appell und die Möglichkeit zum Unterschreiben finden Sie hier.