Die ursprüngliche Landmaschinenmechanikerin und Kauffrau folgt ihrem Herzen: Statt ihre Zeit in einem Büro zu verbringen, entschloss sie sich mit 32, die Nachholbildung als Landwirtin zu machen, da sie sich schon immer der Natur und den Tieren verbunden fühlte.
So entschloss sie sich, den Betrieb ihrer Eltern in Oberbipp zu übernehmen und einen Pensionsstall einzurichten. Mittlerweile ist es nicht einfach irgendein Pensionsstall, sondern einer, der mit dem Qualitätssiegel «der gute Stall STS» ausgezeichnet wurde und die junge Frau ist sichtlich stolz. Der Stall ist bis ins letzte Detail durchdacht. Der Fokus liegt nebst dem Tierwohl auf der Arbeitseffizienz. «Die Stallarbeit soll schnell gehen und sauber sein», ist die Besitzerin Romy Schaad überzeugt.
Draussen, so viel es geht
Speziell am Stall von Romy Schaad sind die Weiden, die direkt von jeder Einzelbox ausgehen. Der Auslauf ist mit Comfortex-Matten ausgestattet und die Pferde stehen bei Regen, Hitze und Hagel unter dem grossen Vordach des Auslaufbereichs und bevorzugen den Vorstand gegenüber dem Innenbereich, beobachtet Schaad. «Pensionäre, die ihre Pferde nur eine Stunde rauslassen möchten, will ich nicht auf meinem Betrieb», sagt Romy Schaad selbstbewusst. Die Landwirtin spricht nicht nur von einer tiergerechten Haltung – sie lebt sie. Eine Pensionärin reist jeweils sogar vom Kanton Luzern an. Mindestens einen halben Tag, oder lieber so viel es geht, sollen ihre Pferde auf die Weide und ihr soziales Verhalten ausleben können, ist sie überzeugt. Bei der Gruppenhaltung ist das Fenster des Liegebereichs so platziert, dass die Pferde nicht gestört werden, wenn jemand den Gang dahinter passiert.
Dinkelspreu als Einstreu
Weil den Pferden zusätzlich zur Weide auf Wunsch auch während 24 Stunden Heu angeboten wird, muss Schaad gut auf die Körperkonditionen der Pferde achten. Zudem will sie das selbst sorgfältig produzierte Ökoheu und das artenreiche Heu optimal nutzen und nicht entsorgen müssen, daher ist ein gutes Futtermanagement erforderlich.
Romy Schaad hält 22 Pferde sowie ein eigenes Pferd. Für eine gute Luftqualität im Liegebereich der Gruppenhaltung verzichtet sie auf Stroh als Einstreu, stattdessen setzt sie auf Dinkelspreu oder Strohpellets. Das bleibt weich, ist gut auszumisten und bindet Geruchsstoffe, das sei vor allem für die Gruppenhaltung praktisch.
Die Webseite des Betriebes «Avalon» in Oberbipp, Bern, finden Sie hier.