Mäuse verursachen auf unseren Wiesen unterschiedliche Schäden. Die Verunreinigung von Grassilage und Dürrfutter ist besonders ärgerlich. Weitere unangenehme Effekte der Mäuseschäden sind der höhere Maschinenverschleiss und Schäden an der Grasnarbe.

Welche Nager sind im Feld?

Zur Auswahl stehen drei Nager. Das sind: die Wühlmaus, die Feldmaus oder der Maulwurf. Die Wühlmaus, auch Schermaus genannt, ernährt sich von saftigen Pflanzenwurzeln und vertilgt an einem Tag eine Menge, die ihrem eigenen Körpergewicht entspricht. Bis zu 120 g Pflanzenmaterial pro Maus verschwindet so pro Tag. Die Maushügel der Wühlmaus sind flach. Weil sie keinen Durchzug mag, ist die Öffnung immer verschlossen.

Auch die Feldmaus ernährt sich von Pflanzenwurzeln, Stängeln, Blättern und Samen. Im Gegensatz zur Wühlmaus verursacht sie jedoch geringere Schäden. Auf der Wiese lässt sich die Feldmaus durch ihre flachen oberirdischen Gänge und den offenliegenden runden Mauslöchern erkennen. Der Maulwurf als dritte wichtige Nagerart im Feld macht mächtige vulkanähnliche Hügel. Der Rohascheeintrag ins Futter ist dabei beträchtlich. Die Maulwurfspopulation pro Hektar liegt jedoch tiefer als bei den beiden anderen Mausarten. Hinzu kommt, dass sich der Maulwurf von Insekten ernährt.

Andere arbeiten lassen

Der Kampf gegen Wühlmäuse scheint endlos. Bei hohem Wühlmausdruck sind Kolonien bis zu 1200 Tiere pro ha möglich. Der Mythos, dass nach einer Massenvermehrung, sogenannten Peaks, ein Einbruch der Anzahl Mäuse folgt, bleibt leider häufig aus. Ein Wühlmausweibchen wirft drei- bis fünfmal mal pro Jahr und wirft pro Wurf drei bis acht Junge. Das Vermehrungspotenzial ist somit hoch.

Eine der wichtigsten Grundregeln der Mäusebekämpfung: andere arbeiten lassen. Dazu gilt es, Strukturen wie Stein- oder Asthaufen, Steinmauern, Feld- und Ufergehölze, usw. zu fördern. Damit werden spezifische Jäger wie das Hermelin angelockt. Da Hermelin und Mauswiesel in den Gängen der Wühlmäuse jagen, sind diese besonders effektiv. Unspezifische Jäger sind zum Beispiel der Fuchs und der Mäusebussard. Sie halten insbesondere kleine Mäusepopulationen in Schach, da sie zur Not auch andere Beutetiere finden.

Mausen mit der Topcat-Falle

Die Bekämpfung durch direkte Massnahmen ist sehr zeitintensiv und ist daher nur gezielt sinnvoll. Das in der Zwischenzeit am meisten verwendete Mittel zur Mäusebekämpfung ist die Topcat-Falle. Diese ist robust, einfach in der Handhabung und zügig aufgestellt. Die Mäuse können aus zwei Richtungen in die Falle gelangen. Das Mausen mit der Topcat sollte mit System erfolgen. Wird sich für diese Variante der Mäusebekämpfung entschieden, sollte am besten eine grössere Serie an Topcat-Fallen ausgeliehen werden. Dabei sind 20 bis 30 Fallen ideal. So können laufend frische Fallen aufgestellt und bei erfolgreichen Stationen sofort zum zweiten, dritten, vierten Mal eine Falle gesetzt werden.

In einem Bau befinden sich jeweils ein Elternpaar sowie allfällige Jungtiere. Die gefangenen Wühlmäuse gilt es, neben die Falle zu legen. Die Männchen auf den Bauch, die Weibchen auf den Rücken. Beendet ist die Arbeit an einem Bau erst dann, wenn das Elternpaar gefangen ist. Die Anzahl Jungtiere ist unterschiedlich und kann nur geschätzt werden. Das Schätzen der Grösse des Baus benötigt Übung. In einem Bau befindet sich immer nur ein Wühlmauspärchen. Für das Mausen sollte mindestens ein halber Tag eingeplant werden. Die Fallen müssen laufend geleert und neu gestellt werden, nur so ist diese Art des Mausens effektiv.

Mit dem Benzinvergasapparat Mäuse bekämpfen

Auch mit dem Benzinvergasapparat können die Mäuse erfolgreich bekämpft werden. Bei dieser Methode werden die Abgase eines Verbrennungsmotors in die unterirdischen Wühlmausgänge geleitet, woran die Mäuse ersticken. Damit die Abgase nicht durch Bodenporen entweichen können, darf der Boden während der Behandlung nicht zu trocken sein. Weitere Schwierigkeiten ergeben sich am Hang.

Der höchste Punkt vom Bau muss gefunden werden und die Mäuse von oben nach unten vergast werden. Es empfiehlt sich, Benzinvergasapparate überbetrieblich anzuschaffen. Beim Mausen sollten dabei zwei Geräte zur Verfügung stehen. Während der eine Apparat frisch positioniert und in Betrieb genommen wird, kann der andere bereits an einem anderen Ort am Arbeiten sein. So ist der Mauser gut ausgelastet und die zwingend nötige Zeit, um das Abgas in den Bau zu leiten, wird eingehalten.

Mausen kennt keine Saison. Zwar ist die Vermehrung sowie die Aktivität der Mäuse im Winter geringer, doch jede Maus, die im Vorwinter oder Winter entfernt wird, kann sich im Frühling nicht mehr vermehren.