Mehrere Entscheide der Delegiertenversammlung von Bio Suisse im April 2018 sorgen für höhere Produktionskosten für Knospe-Milch, wie in einer Mitteilung ausgeführt wird:
- Ab 1. Januar 2022 dürfen Bio-Kühe und -Rinder nur noch mit 100 Prozent Schweizer Knospe-Futter versorgt werden
- Ebenfalls ab dem 1. Januar 2022 sinkt die maximale Kraftfuttergabe von zehn auf fünf Prozent.
- Weiter dürfen keine konventionellen Tiere mehr zugekauft werden (mit Ausnahme von Pro-Specie-Rara-Rassen).
Damit setze man das Versprechen «Milch aus Gras» konsequent um. Auf den Mehrkosten sollen Knospe-Bäuerinnen und Bauern aber nicht sitzen bleiben.
Kostendeckende Erhöhung per 1. Januar 2022
Gleichzeitig mit dem Inkrafttreten der oben aufgeführten Richtlinien-Verschärfungen fordert Bio Suisse daher eine kostendeckende Erhöhung der Produzentenpreise. Nach eigenen Berechnungen des Verbands betragen die Mehrkosten durchschnittlich mindestens mindestens 5 Rp/kg Milch. Abnehmer und Lieferanten sollen nun die effektiven Lieferkonditionen entsprechend aushandeln.
Höherer Marketingbeitrag
Bio Suisse kündigt aber auch an, den Marketing-Beitrag von 0.2 Rp/kg ab dem nächsten Jahr zu verdoppeln. Damit will man gemäss Mitteilung die Konsumenten über die neuen Richtlinien aufklären und den zusätzlichen Nutzen aufzeigen.
Weniger neue Bio-Milchbetriebe im Jahr 2022
Man rechnet mit deutlich weniger neuen Knospe-Betrieben, die 2022 zum ersten Mal Milch liefern werden als zwischen 2019 und 2021. Nach Schätzungen werden die Abgänge die Zugänge kompensieren, weshalb Bio Suisse mit einem geringen Produktionswachstum rechnet. Hingegen sei die Nachfrage nach Bio-Milchprodukten – insbesondere Bio-Käse – nach wie vor hoch und dürfte 2022 weiterwachsen, schreibt Bio Suisse.