"Ich bin gleichzeitig Realist und auch Optimist. So rechne ich mit dem Besten und wenn es anders kommt, versuche ich dies anzunehmen und zu akzeptieren." Dieses Glücksrezept gab Rahel Brütsch, Bäuerin und Gewinnerin des Agropreis 2018 den erfolgreichen Absolventinnen der Bildung Bäuerin mit Fachausweis an der Abschlussfeier mit auf den Weg. Brütsch betonte zudem in ihrem Kurzreferat, dass die soeben abgeschlossene Weiterbildung ein Grundstein bilde, auf dem aufzubauen sei. Dabei sei vor allem wichtig, dass man weiterhin neugierig sei und sich an Neues wage. Mit diesem Ratschlag blieb sie dann nicht alleine, auch die anderen Gastrednerinnen und Redner schlossen sich ihr in diesem Punkt an.

Sich einen Lohn nehmen

Ebenfalls wurden die frisch gebackenen Bäuerinnen ermuntert, für sich und ihre Rechte einzustehen. Oder wie Petra Sieghart, neue Leiterin Agriprof, es treffend sagte: "Das Leben ist ein Geben und Nehmen." Doch seien Bäuerinnen eher besser im Geben. Vielleicht sollten sie sich auch einmal mit dem Nehmen beschäftigen. Zum Beispiel beim Nehmen von Lohn.

 

Preis der Schweizer Agrarmedien AG

Auch dieses Jahr übergaben Verwaltungsrats-Präsident Markus Aebi und Geschäftsführerin Barbara König, der Schweizer Agrarmedien AG den Absolventinnen mit den besten Notendurchschnitten eine Auszeichnung. 

Sonja Muff aus Neuenkirch LU schloss mit einer sensationellen Note von 5,9 ab; ihre Kolleginnen Marina Bühlmann aus Maschwanden ZH, Daniela Galliker aus Menznau LU und Lilian Isabel Schmid aus Niederneunforn TG je mit 5,8.

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Die Frauen mit den Bestnoten (v.l.n.): Marina Bühlmann, Sonja Muff, Daniela Galliker. Es fehlt Lilian Isabel Schmid.

In seiner Rede unterstrich Markus Aebi die Wichtigkeit der Bäuerinnen auf den Höfen und in der Gesellschaft. Einerseits als Botschafterinnen für die Landwirtschaft. Gerade jetzt, wo bald mehrere Initiativen (Trinkwasser- und Pflanzenschutzinitiative) zur Abstimmung vors Volk kämen, sei es wichtig, dass kompetente, junge Bäuerinnen den Konsumenten die Zusammenhänge erklären würden. Andererseits erwähnte Aebi die Rolle der Bäuerin als Unternehmerin. Er ermunterte die Frauen, ihren Platz als Mitglied der Geschäftsleitung einzunehmen und ab und zu mit dem Geschäftsleitungs-Partner einen Strategie-Tag einzulegen. Ausserdem erwähnte Markus Aebi die Wichtigkeit der sozialen Absicherung der Bäuerinnen. Gerade im Hinblick aufs Alter.

Herzliche Gratulation!

Das Redaktions-Team der BauernZeitung gratuliert allen Absolventinnen zur erfolgreichen Berufsprüfung Bäuerin mit Fachausweis!
Weitere Bilder von der Feier finden Sie nächste Woche in den Regionalteilen.

 

Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen

Chefexpertinnen Marlene Betschart und Christine Gerber gaben Einsicht ins Prüfungsgeschehen. Von 184 angetretenen Kandidatinnen im Oktober und im April bestanden 162  die Prüfungen. Die Kandidatinnen war wie in den Vorjahren eine gemischte Schar: Sie vereinen an die 43 verschiedene Erstberufe und eine Altersspanne von 21 bis 54 Jahre. Marlen Betschart sagte dann auch: "So verschieden die Frauen, so verschieden sind die Pakete, mit denen ihre Arbeiten bei mir eintreffen." Im Februar bekam sie über 100 Pakete zugeschickt. Ihr Pöstler sei zu diesem Zeitpunkt im Jahr jeweils arg gefordert, und für sie sei es wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen.

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(Video Alice Sager)